Ausflugsziel Demre
Teil 3: Die antike Hafenstadt Andriake
Die Ausgrabungen in der antiken Hafenstadt Andriake sind noch
nicht Teil der Touristentouren nach Demre und Myra, obwohl die
Busse auf dem Weg zum Start der Bootstour nach Kekova ganz dicht
daran vorbei fahren.
Von
der D-400 in Richtung Kaş und Muğla biegt man hinter dem
Ortsende von Demre links ab in Richtung Çayağzı (Andriake). Nach
ca. 800 m geht links eine Straße ab und führt auf einen Hügel
hinauf. Hinter der ersten Kurve ist rechts ein ehemaliger Acker
als Parkplatz (Otopark) für Andriake ausgewiesen. Von hier geht
es zu Fuß ein paar hundert Meter weiter. Über das teilweise
verlandete Hafenbecken hinweg sieht man im Winter die
aufgebockten Ausflugsboote. In dem flachen Gewässer (in der
Antike schiffbar) fühlt sich heute der Fischreiher wohl.
Schon bei unseren Besuchen in den
vergangenen Jahren (siehe
hier)
hatten wir von oben in die
große Zisterne (oder doch ein überdachter Markt?) gespäht, die
sich unter den Steinplatten im linken Bild befindet. Aber es war
immer viel zu schlammig, um hinein zu klettern. Doch im Dezember
diesen Jahres hatten wir Glück und alles war trocken, so dass
ich mich auch in die Unterwelt wagte und Bilder machen konnte.
Der bisher frei gelegte Teil der
Zisterne besteht aus zwei Reihen mit jeweils acht Bögen, die in
ihrer Bauart stark an den Aquädukt von Phaselis erinnern. unter
dem jetzigen Bodenniveau geht es wahrscheinlich noch ein oder
zwei Meter tiefer.
An einigen
Stellen fehlen die Deckenplatten, so dass Licht in das Gebäude
fällt, aber natürlich auch der Regen und alles wird wieder
geflutet.
Andriake war ein wichtiger Hafen
auf der Route der Schiffe mit Weizen aus der Provinz Ägypten für
das übrige römische Reich und später auch für Konstantinopel.
Ein riesiger Kornspeicher aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. ist
noch relativ gut erhalten - er soll irgendwann zu einem Museum
für die Region Lykien ausgebaut werden.
In diesem Jahr (2011) wurden die
Grabungen im Bereich der Purpurschneckenhalde nördlich des
Kornspeichers fortgesetzt. Mit einem Teil des Materials hat man
den Zufahrtsweg vom Parkplatz zu den Ausgrabungen befestigt.
Neu ausgegraben wurden ebenfalls
Teile einer byzantinischen Kirche im nördlichen Bereich, nicht
weit vom Parkplatz. Unter den kiesbestreuten Planen befinden
sich Mosaike, die so vor dem Wetter und der Zerstörung durch
Besucher geschützt werden sollen.
Weitere Bilder von Andriake finden
Sie hier:
1.
Andriake - die Hafenstadt von Myra (53 Bilder)
2.
Purpurherstellung in Andriake (16 Bilder)
Zurück zum
Adventskalender 2011
|