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Ausflugsziel Denizli - Pamukkale (Teil 1)

Im Frühjahr diesen Jahres gingen wir mal "fremd" und besuchten unter anderem Pamukkale in der Provinz Denizli.

 

 

Nach dem langen Winter wollten wir uns ein Wellness-Wochenende gönnen und die in den Thermalquellen rund um die Stadt Denizli enthaltenen Heilstoffe auf unsere Haut einwirken lassen. Aber obwohl die Türkei mächtig Werbung im Bereich "Gesundheitstourismus" macht, waren im Internet kaum Informationen zu den einzelnen Quellen und noch weniger zu den Hotels in der Region zu erhalten. Online buchen wollten wir aber sowieso nicht, weil wir lieber vor Ort erst die Zimmer und deren Ausstattung anschauen. Wichtigster Punkt: Thermalwasser in der Badewanne am Zimmer und nicht nur in einem Gemeinschaftspool. Ich hatte also mehrere Hotelnamen (Adressen sind meistens nicht angegeben) in Karahayit, dem Nachbarort von Pamukkale, heraus gesucht und Bewertungen verglichen - da würde schon was für uns dabei sein?

 

Wegen sehr schlechten Wetters haben wir die Tour mehrmals verschoben, aber am Freitag, den 1. April 2011, fuhren wir gegen Mittag in Kemer los. Die Fahrt ging über Antalya, Korkuteli, Cavdir nach Denizli und nach Durchquerung der Stadt weiter über Pamukkale nach Karahayit. Von Kemer bis Pamukkale sind es etwa 320 km. Die Strecke ist weitgehend vierspurig ausgebaut, wir brauchten trotzdem 5 Stunden. Teilweise regnete es stark, besonders im letzten Stück vor und in Denizli.

 

 

In Karahayit angekommen, war es gar nicht so leicht die Hotels auf meiner Liste zu finden, dass erste war noch geschlossen, im zweiten gefiel es uns überhaupt nicht und das dritte war ausgebucht.

 

 

Bei strömendem Regen machte der Ort nicht gerade den besten Eindruck auf uns, Schlammbäder hätte man auch am Straßenrand nehmen können. Fotografiert haben wir erst am nächsten Morgen, als die Sonne schien. Das angekündigte Flair eines „Kurortes“ war aus mehreren Gründen unauffindbar.

 

 

Am Ortseingang hatte ich im Vorbeifahren einen Hotelneubau gesehen und daneben ein Schild: "Oda 30 TL" (Zimmer 30 TL). Der Preis war eigentlich viel zu günstig um wahr zu sein, doch nachdem wir nun schon einige Zeit vergeblich auf Zimmersuche waren, konnte man ja mal nachfragen.

 

 

Der eigentlich Hotelpool hatte noch kein Wasser, aber in zwei Thermalpools vor dem Hotel plantschten einige Männer. Auf unsere Fragen wurde uns erklärt, dass alle Zimmer eine große Wanne für Thermalwasser hätten und der Preis tatsächlich nur 30 TL (14 Euro) pro Zimmer, allerdings ohne Frühstück oder Abendessen, betragen würde. Bei dem Preis waren wir bereit über einige Unzulänglichkeiten im Zimmer hinwegzusehen.

 

 

An der Anbringung der Nachtischlampen am Bett, wenn es denn überhaupt welche gibt, merkt man immer wieder dass in der Türkei wenig gelesen wird. Hier hätte man auf dem Kopfkissen stehen und das Buch vor die Lampe halten müssen, um bei dem sehr schwachen Licht lesen zu können. Den Balkon teilte man sich mit dem Nachbarzimmer, die Trennwand war wohl der Renovierung zum Opfer gefallen. Aber dass sich das kleine Restaurant mit dem Zeltdach nachts als Disko entpuppen würde, konnten wir beim Einzug noch nicht ahnen.

 

 

Im Zimmer gab es einen großen Kühlschrank und eine kleine Teeküche, allerdings auch ein neues Fallrohr aus der Etage darüber.

 

 

Im Bad fanden wir die versprochene große gemauerte Wanne für das Thermalwasser, nur der Einstieg war schon sehr schwierig, eine 15 cm niedrige Stufe für die 80 cm hohe Wand. Die Ablagerungen in der Wanne und am Wasserhahn sind zum Teil durch das sehr stark kalk- aber auch eisenhaltige (daher die rötliche Färbung) Wasser zu erklären, sie sind aber auch ein Zeichen, dass hier eher nachlässig geputzt wird.

 

 

Der Luftabzugschacht kann das Bad nicht ausreichend entlüften, die Decke war verschimmelt. Nun ja, uns war klar, wir würden hier nur eine Nacht bleiben, außerdem hatten wir im Gepäck eine Sprühflasche Domestos Ultra und Putzlappen, damit habe ich dann alle Oberflächen vor der Benutzung entkeimt. Als uns der Zimmerjunge dann auf Anforderung noch frische Bettwäsche brachte, war er völlig überrascht, wie weiß der Kühlschrank wieder geworden war.

 

In dem kleinen Restaurant haben wir lecker zu Abend gegessen, WLAN gab's in der Lobby, gegen 22 Uhr sind wir recht müde schlafen gegangen. Im Zimmer war es sehr warm (über 25 Grad), denn das ganze Haus wurde mit Thermalwasser über Fußbodenheizung beheizt. Die ließ sich nicht abstellen, also musste das Fenster weit offen stehen. Doch nun begann der Betrieb in der Disko und aus Denizli oder anderen umliegenden Orten rollte ein Fahrzeug nach dem anderen an. Parkplatz war der Acker vor unserem Fenster.

 

So ab Mitternacht bekamen wir dann auch sehr deutlich mit warum der Zimmerpreis so niedrig war - die Diskogänger buchten das Hotel stundenweise! Das der gesamte Bau sehr hellhörig war, brauche ich eigentlich nicht extra zu erwähnen, sowas ist in der Türkei Standard. Zu den sonstigen Vergnügen wollten auch die Kurzzeitgäste das Thermalwasser genießen und es dauert bei ganz aufgedrehtem Hahn etwa eine 3/4 Stunde bis die Wanne voll ist, die Geräuschentwicklung ist enorm und wird nur überboten durch das Gluckern und Plätschern im neuen Fallrohr, wenn das Wasser dann wieder abläuft.

 

Irgendwann nach dem ersten Ruf des Muezzin haben wir mal ein paar Stündchen geschlafen und wollten am nächsten Tag eigentlich direkt wieder nach Kemer zurück fahren, so zu sagen als geheilt entlassen. Aber als dann die Sonne schien, sah die Welt schon wieder anders aus und verlockte uns zum Bleiben!

 

Fortsetzung folgt

 

 

 

 

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