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Ausflugsziel Denizli - Tripolis

Während wir unsere Tour nach Denizli und Pamukkale in der zweiten Märzhälfte 2011 planten, beherrschten die Meldungen über die Bombardierungen von Tripolis in Libyen die täglichen Nachrichten. Als wir dann auf der Karte nördlich von Denizli ebenfalls einen Ort namens Tripolis (griechisch für "Drei Städte") entdeckten, beschlossen wir uns diesen Ort näher anzuschauen, frei nach dem Motto: Alle reden davon, wir fahren hin!

 

 

Die antike Stadt Tripolis liegt auf den Hängen flacher Hügel östlich des Ortes Yenicekent im Landkreis Buldan und erstreckt sich über eine riesige Fläche. In der Antike und auch noch zu byzantinischer Zeit war Tripolis eine wichtige Handelsstadt am Kreuzungspunkt verschiedener Karawanenrouten. Ein Bischof von Tripolis nahm am ersten Konzil von Nicäa im Jahre 325 (siehe hier) teil. Tripolis wurde mehrfach von schweren Erdbeben heimgesucht und schließlich um 1354 völlig zerstört und aufgegeben.

 

 

Von Yenicekent kommend ließ ich mich doch tatsächlich von diesen Schildern in die Irre führen und wir landeten zuerst bei einem kleinen Grabmal (Türbe). Dann kehrten wir um und fuhren nun in die angeblich gesperrte Straße rein, wo wir auch bald "alte Steine" am Straßenrand entdeckten.

 

 

Das schon etwas ältere Schild weist auf ein Ausgrabungsgelände hin und fordert zum langsam Fahren auf. Wir haben das Auto abgestellt und zu Fuß die die antike Stätte erkundet. Das Wetter meinte es nicht so gut mit uns, dichte Wolken trübten den Himmel aber es regnete wenigstens nicht.

 

 

Dass die Stadt mehrfach zerstört und wieder aufgebaut wurde konnte man gut an der Wiederverwendung antiker behauhener Steine erkennen. Säulenreste und Schmucksteine wurden als Teile in einer später erbauten Stadtmauer genutzt. Der Archäologe spricht in diesem Fall von "Spolien", welche man in fast allen Ruinenstätten entdecken kann.

 

 

Neben Marmor und Sandstein gab es in der Gegend offensichtlich auch Muschelkalk, wie man bei näherem Hinschauen an diesem Block erkennen kann: So deutliche Versteinerungen findet man rund um Kemer nicht.

 

 

Seit 2007 sollen in Tripolis wieder Ausgrabungen stattfinden. Viel davon war noch nicht zu sehen, denn man hat wohl zuerst das gesamte Gelände im Rahmen eines Arbeitsbeschaffungs - Programmes vom Bewuchs befreit (linkes Schild).

 

 

Unter der Grasnarbe glaubt man verschiedene Formationen alter Gebäude zu erkennen, ein paar Mauerreste ragen auch noch darüber hinaus. Den Eindruck einer imposanten "Drei-Stadt" kann man noch nicht mal erahnen. Im Hintergrund sieht man Minarette von Yenicekent.

 

 

Das antike Theater ist nur noch an seiner halbrunden Form zu erkennen. Die Sitzreihen sind fast alle abgerutscht und geplündert. Im Bereich des Bühnenhauses liegt ein wüster Haufen von Steinquadern - viel Arbeit für Ausgräber und Restauratoren

 

 

Ansonsten erfreuten wir uns an der blühenden Landschaft auf den Hügeln - die Schafe sorgen dafür, dass nicht wieder alles zuwächst.

 

 

An einer Stelle fühlten wir uns wie aus einem Bunker heraus beobachtet, aber es waren nur zwei - leider leere - Weinflaschen, die da jemand in einer Nische platziert hatte.

 

 

Mehr zu den Ausgrabungen in Tripolis (in englischer Sprache) auf den Seiten der Provinzverwaltung von Denizli.

 

 

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