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Ausflugsziel Denizli - Laodikeia am Lycos

Bei unseren Ausflügen in der Umgebung von Kemer stießen wir vor Jahren in Beycik auch auf Hinweisschilder zum Ort "Laodikeia". Diesen Platz haben wir bisher zwar noch nicht gefunden (sind wohl auch nur ein paar Steine im Wald), aber bei Internetrecherchen dazu kamen wir immer wieder auf das antike Laodikeia am Lycos bei Denizli. So stand dieser Ort nun auf unserer Besichtigungsliste.

 

 

Laodikeia liegt nördlich von Denizli an der Straße nach Pamukkale. Ein völlig unscheinbarer Wegweiser, den man wirklich leicht übersieht, zeigt einen Abzweig nach links. Seit einigen Jahren wird hier intensiv ausgegraben, doch sind bisher erst kleine Teile der etwa 5 Quadratkilometer großen Stadtfläche freigelegt.

 

 

Am Eingang fanden wir diese Übersichtskarte (oben links, anklicken für Vergrößerung), die wohl schon mal Ziel von Jägern geworden ist. Das rechte Bild oben benennt die verschiedenen Ausgrabungskampagnen sowie die größten Erdbeben. Die Stadt wurde immer wieder zerstört, bis diese Anfang des 7.Jahrhunderts nach Chr. endgültig aufgegeben wurde.

 

 

Die Hauptstraße (auf dem Plan "Syrien Straße" genannt) zeigt noch das alte Pflaster aus großen Steinen mit den Spuren der Wagen. In den Mauern der Gebäude immer wieder "Spolien", die beim Wiederaufbau erneut verwendet wurden. Rechts und links dieser Magistrale hatten alle Gebäudeblöcke in etwa gleiche Abmessungen von 42 m Breite und 51 m Tiefe. Laodikeia wurde also nach einem genauen Plan erbaut.

 

 

Der Ort war schon lange Siedlungsplatz in verkehrsgünstiger Lage. Die Stadtgründung in der Mitte des 3 Jh. vor Chr. geht auf den Seleukiden König Antiochus II zurück, der diese nach seiner Frau Laodike benannte.

 

 

An einem als Tempel A bezeichneten Gebäudekomplex finden gegenwärtig vielfältige Restaurationsarbeiten statt. Hier versucht man einen Teil der alten Pracht wieder auferstehen zu lassen, damit die zahlreich erwarteten Besucher auch etwas zu sehen bekommen.

 

 

Von dieser Tempelanlage kann man bis nach Pamukkale schauen und die Sinterterrassen erkennen. Schon in der Antike waren die Besucher der Bäder von Hierapolis eine wichtige Einnahmequelle für die Stadt Laodikeia. Außerdem hat man hier angeblich ein Verfahren entwickelt, mit dem besonderen Wasser der Gegend und mit Hilfe einer Pflanzenwurzel, schwarze Stoffe purpurn zu färben. Das war wahrscheinlich wesentlich preisgünstiger als mit den Purpurschnecken von Myra-Andriake. Noch heute ist übrigens die Textilindustrie ein wesentlicher Einkommenszweig in der Region um Denizli.

 

 

Lange Zeit war das verwüstete Laodikeia ein Steinbruch für die Bewohner der Umgebung, doch einige schöne Artefakte haben die Zeit überdauert. Der rechte Stein oben zeigt eine Art Spielbrett von dem angenommen wird, dass dieser erst Jahrhunderte später derart genutzt wurde.

 

 

Mit zwei Mitarbeitern der Universität Denizli, die an der Bestandsaufnahme der Fundstücke arbeiteten, haben wir uns längere Zeit  unterhalten. Sie berichteten uns davon, dass man gerade die Überreste einer weiteren sehr alten christlichen Kirche gefunden hätte. Steine mit dem Kreuzsymbol hatten wir bereits gesehen. Einige Wochen später berichtete auch die deutsche Presse von dem Kirchenfund (Tagesspiegel)

 

 

Wir zeigten den beiden dann, dass zwischen der Ansammlung alter Steine, die sie gerade bearbeiteten, ja auch noch andere mit frühchristlichen Symbolen zu finden wären und wiesen sie auf die in Stein gehauenen Fische hin (Fischsymbol, siehe auch hier). Das war den beiden allerdings völlig neu, dass ein Fisch etwas mit dem Christentum zu tun haben sollte und so mussten wir zu einer etwas ausführlicheren Lektion ausholen.

 

 

Inzwischen hatte sich der Himmel aber immer mehr verdunkelt und leichter Nieselregen setzte ein. Wir haben es dann nur noch kurz zum westlichen Theater geschafft und mussten uns das andere sowie das größte Stadium in Anatolien für einen späteren Besuch aufsparen.

 

 

 

Noch ein kurzer Blick auf ein Stück Wasserleitung des Nymphaeum und auf die Hauptstraße in südöstlicher Richtung und dann ging es im Laufschritt zurück zum Auto, denn der Regen wurde immer heftiger.

 

 

 

Mehr zu den Ausgrabungen in Laodikeia (in englischer Sprache) wieder auf den Seiten der Provinzverwaltung von Denizli. Es lohnt sich auch auf den anderen Seiten dieser sehr gut gemachten offiziellen Webseite zu stöbern. So gibt es verschiedene Fotogalerien unter anderem mit älteren Aufnahmen.

 

 

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