www.kemer-tr.info: Der aktuelle online Reiseführer für Kemer und Umgebung -Der online Reiseführer für Kemer und Umgebung mit wertvollen Informationen für Reisende, illustriert durch zahlreiche Bilder. Hier können Sie Ihren türkischen Urlaubsort KEMER schon vor der Abreise etwas kennen lernen. Hier erfahren Sie alles über Kemer, Beldibi, Göynük, Kiris, Kuzdere, Camyuva, Tekirova, Cirali, Olympos und die beeindruckende Bergwelt des westlichen Taurusgebirges.  

Sommer 2010 - 2. Teil - Ende September

Obwohl im Juli/August in Kemer Hochsaison ist, haben wir nicht viel davon gemerkt, die deutschsprachigen Touristen, die sich bei uns vor Abreise gemeldet haben, waren sehr rar und wenn der Spandauer nicht das halbe Auto voll mit  Bier für den Joe gepackt hätte, wäre es ein sehr trockener Sommer geworden. Aber es müssen beim Transport im Flieger nicht die Glasflaschen der Edelmarken sein, das Hefeweizen in Plastikflaschen vom LIDL schmeckt Joe gut und die Flaschen gehen im Koffer nicht kaputt, außerdem gibt es da mehr Bier pro Kilo!

 

Die eifrigen Straßenkehrer bei uns in Kuzdere wurden nun durch eine Kehrmaschine ersetzt, die mit lautem Gedröhne die Straße entlang fährt, genau vor unserem Haus wendet und wieder zurück-kehrt - ab unserem Haus bleibt die Straße unberührt, da hat sich schon ein ziemlicher Sand/Kieshaufen angesammelt. Dafür hat die Stadt Kemer einige Schilder aufstellen lassen, die zu irgendwelchen Wanderzielen weisen sollen, deren Namen wir auch noch nicht gehört haben. Wenn es denn irgendwann doch mal kühler wird, werden wir dem Weg folgen und schauen ob wir noch weitere Schilder auf den angegebenen 6 km finden können. Bei Temperaturen über 30 Grad macht das Wandern noch keinen Spaß und so mussten wir bis jetzt alle diesbezüglichen Anfragen leider abschlägig beantworten. Jetzt ist auch wieder die Waldbrandgefahr besonders hoch. Ein kleines Feuer im Wald hinter unserem Haus konnte zum Glück sehr schnell gelöscht werden. Der Tankwagen der Kemeraner Feuerwehr stand nur "für alle Fälle" eine Stunde vor unserem Haus, um zur Stelle zu sein, falls er doch gebraucht werden sollte.

 

Wir haben etliche Besucher mit nach Phaselis genommen und Joe hat im Schweiße seines Angesichts eine Kurzführung durch die Ruinen gemacht, danach war das Baden in unserer Lieblingsbucht mit schattigem Lagerplatz immer doppelt willkommen. Die höchste Wassertemperatur haben wir am 18. August mit 32 Grad gemessen - danach haben wir erst am 21. September mal wieder das Thermometer ins Wasser gehalten, immer noch 28 Grad! Da sind dann selbst die sonst so aufdringlichen Katzen zu müde zum Betteln. Wenn der Wind ungünstig steht, wird - wie schon im Teil 1 erwähnt - alles Mögliche an den Strand gespült. In diesem Jahr sahen wir im flachen Wasser auch ein besonders schönes Exemplar der  "Coelenterata viator". Dann werden wir unserer Lieblingsbucht untreu und schauen auch mal in Camyuva oder Kemer, was da so am Strand los ist. In Camyuva ist es abseits der Hotels fast menschenleer, eine türkische Familie sahen wir am Strand und auf dem Parkplatz einen Reisebus, wo die Fahrer ihre kurz bemessene Ruhepause machten.

 

 

In Kemer lagen die Touristen dagegen dicht gedrängt auf dem schmalen Strandstreifen zwischen Uferpromenade und Meer. Trotz blauer Flagge und der zusätzlich aufgestellten gelb-roten Flagge (Lebensretter im Dienst) konnten wir keinen Lebensretter ausmachen. Auf seinem Hochstühlchen möchte ich aber auch keine 10 Minuten hocken müssen. Die Schilder mit Preislisten für irgendwelche Angebote konnte ich leider nicht lesen, im Gegensatz zu Joe habe ich in der Schule kein Russisch gelernt. Es überrascht uns immer wieder, in welchen Größen Bikinis angeboten werden. Für besonderen Nervenkitzel sorgt ein Flug mit dem "Fallschirm", gezogen von einem schnellen Motorboot. Auf dem großen Parkplatz unweit der Marina stand sogar ein paar Tage lang ein Zirkuszelt, besucht haben wir dieses aber nicht.

 

 

In Tekirova möchte man den Tauchtourismus weiter fördern, das hat der offensichtlich auch bitter nötig, denn die Kemergözcü Zeitung meldet am 22.9.2010, dass die älteste Tauchschule vor Ort nun schließen musste, weil sie keinen Gewinn mehr machen konnte. Vor einiger Zeit wurde in der Nähe der "Drei Inseln" bereits ein ausgedientes Kriegsschiff versenkt. Nun hat man in den Beständen der türkischen Luftwaffe in Kayseri noch eine alte Frachtmaschine (C-47 Skytrain Baujahr 1942) aufgetrieben, die ebenfalls zum Zeichen von Frieden und Völkerverständigung und Tauchererheiterung versenkt werden soll. Die Maschine war unter anderem als Truppentransporter nach Zypern eingesetzt, seit 1986 nur noch am Boden als Lehrmaschine genutzt worden. Als Termin für den feierlichen Akt war der September 2010 geplant, aber wir sehen in der Lokalzeitung immer noch Ausschreibungen für die Versenkung. Es scheint da also noch einige logistische Probleme zu geben. So ein antiker Flieger will schließlich ganz sanft angehoben und sehr vorsichtig zu Wasser gelassen werden. Im Gegensatz zu dem Schiff wird er auch nicht an der Leine zu seinen Bestimmungsort schwimmen. Noch steht die Maschine in Tekirova am öffentlichen Strand am Südende des Ortes.

 

 

Im Mai 2010 konnte ich eine ähnliche C-47, die als "Rosinenbomber" laute Rundflüge über Berlin machte, noch über dem ehemaligen Flughafen Tempelhof im Flug fotografieren, ein paar Wochen später machte diese Maschine aber eine Bruchlandung bei Schönefeld. Der Totalausfall des Fluggerätes führte auch zur Insolvenz der Betreiberfirma. (Weitere Bilder vom "Rosinenbomber" im Berliner Tagesspiegel)

 

Am 17. September machten wir uns - angestiftet durch einen Bericht über die laufende Ausgrabungskampagne - auf den Weg nach Limyra, einer antiken Stätte zwischen Kumluca und Finike, um neue Fotos zu schießen und vielleicht auch noch Mitglieder des österreichischen Grabungsteams zu treffen. Direkt neben dem Theater trafen wir auch noch zwei angehende Archäologinnen, die letzte Messungen vornahmen. Der größte Teil des Teams war aber schon abgereist und uns war es zu heiß für einen ausgedehnten Spaziergang durch die Ruinen, außerdem nervte uns ein selbsternannter "Reiseführer", der mir ständig zu dicht auf die Pelle rückte. Bevor er irgendwelche Geldforderungen stellen konnte, saßen wir bereits in unserem Auto und fuhren ein paar Kilometer weiter in die Kleinstadt Turuncova, wo gerade Markttag war. Bilder von Limyra und vom Markt habe ich in einer kleinen Diashow zusammengefasst. In den Bergen hinter Turuncova sahen wir große Marmorsteinbrüche, jetzt wissen wir, wo diese "Verkehrshindernisse" auf der D-400 herkommen. Auf dem Rückweg machten wir noch einen kurzen Zwischenstopp, um uns das neue (Touristen-) Shoppingcenter bei Belen an der Landstraße anzuschauen. Angeboten wird der übliche Ramsch wie auch auf den Märkten. Leider bedeutet das für die Tagestouren aus Kemer in Richtung Demre/Myra auch, dass die Busse dort anhalten werden und die Touristen freundlich eindringlich zu Einkäufen aufgefordert werden - schließlich werden die Ausflugstouren von solchen Einkaufszentren gesponsort. Wer allerdings mit uns durch die Gegend fährt wird garantiert nur auf ausdrücklichen eigenen Wunsch und eher widerstrebend zu solchen Läden gebracht. Das Markttreiben in Turuncova fanden wir zig mal schöner und malerischer!

 

 

Vor einer Woche hatte uns der Wetterbericht mehrfach Gewitter und Abkühlung versprochen, aber außer einigen beeindruckenden Wolkenformationen war bei uns davon nichts zu sehen! So warten wir weiter auf den goldenen Herbst der sich mit sehr erträglichen Temperaturen meist bis weit in den Dezember hinzieht, eigentlich die ideale Zeit um Kemer (und uns) zu besuchen.

 

Kemer im Sommer 2010 - Teil 1