www.kemer-tr.info: Der aktuelle online Reiseführer für Kemer und Umgebung -Der online Reiseführer für Kemer und Umgebung mit wertvollen Informationen für Reisende, illustriert durch zahlreiche Bilder. Hier können Sie Ihren türkischen Urlaubsort KEMER schon vor der Abreise etwas kennen lernen. Hier erfahren Sie alles über Kemer, Beldibi, Göynük, Kiris, Kuzdere, Camyuva, Tekirova, Cirali, Olympos und die beeindruckende Bergwelt des westlichen Taurusgebirges.  

Ende eines "Traumschiffes"

Wenn wir so unterwegs sind, haben wir  die Augen stets offen und die Kamera ist sowieso immer schussbereit. Da kam uns doch neulich ein größeres Schiff in den Gewässern von Kemer ins Visier. Es war so groß, das es offensichtlich nicht in die Marina einlaufen konnte und vielleicht auch nicht durfte. Es ankerte also um den 12. Januar 2007 herum in der Moonlight-Bucht. Noch haben wir uns nichts weiter dabei gedacht. Es sollte uns dann aber bald eine große „Schiffslaterne“ aufgehen!

Einige Tage später besuchten wir mal wieder den nördlichen Rand der Bucht von Kemer (Kindil Cesme), denn das Wetter war schön und Joe, dem ja vor nichts graut, gelüstete nach einem Bade im Meer (16 Grad C, huhuhu). Daraus wurde aber nichts, denn an der Stelle, wo wir sonst zu baden pflegten, lag dieses „Monsterschiff“, ein etwa 30-35 Meter langer wirklich alter „Rosteimer“, angeblich aus dem Schwarzen Meer herüber geschippertes Fischereischiff. Wie wir den Gesprächen mit den Leuten vor Ort entnehmen konnten wird es hier an Land gezogen und zu einem Discoschiff (welch geniale Idee eines Barbesitzers vom lieblichen Moonlight-Strand!!) umgebaut. Das sollte (und soll immer noch) mitten in den Dünen des Naturschutzgebietes erfolgen. Die Bilder sprechen für sich.

Joe, der von der Ostseeküste stammt und auch mal bei der größten Hamburger Werft tätig war, schlug die Hände über dem Kopf zusammen und bedauerte nur noch „seinen“ schönen Strand. Das kann nur in einem Desaster enden meinte er, als er der „Super-Slip-Anlage“ und den zerrissenen Stahltrossen ansichtig wurde. Immerhin brachte unser „Kemeraner-Tageblatt“ (Kemergözcü) einen kleinen Artikel über diese Aktion. Der nächste, natürlich vollkommen unvorhersehbare, Wintersturm ließ das Schiff dann vollaufen. Danach lag der Kahn auf Grund und Pumpen bemühten sich, diesen vor dem gänzlichen Absaufen zu bewahren.

Am Sonntag, den 28. Januar, eine Woche nach dem ersten Sturm, fegten mal wieder ein paar heftige Böen über die Bucht und drehten das Schiff breitseits zum Strand. Hier dümpelt es nun mit Schlagseite auf grobem Kies und Steinen herum.

Wie wir heute erneut sehen konnten, tut all das den Absichten das „Geisterschiff“ in den Dünen (welch perfekte, natürlich umweltgerechte Werft) aufzudocken, keinen Abbruch. Wer auch immer dieses Monstrum hier an Land zu kriegen beabsichtigt, muss doch wohl ein sehr "sonniges Gemüt" haben.

Nicht auszudenken was geschehen kann, wenn etwa die sandgestrahlte alte Farbe sich mit Dünensand und Meerwasser mischt, der nächste Sturm das Monstrum umkippt oder vollkommen zerlegt. Leider scheint niemand weiter besorgt zu sein, auch die Betreiber der unmittelbar in der Bucht angrenzenden Hotels nicht. Schade, schade und ein dreifach "maalesef…".

Nachtrag 3. Februar 2007:

Wie lange wird der Kahn wohl diesen Brechern standhalten?

2. Nachtrag vom 24. Februar 2007:

Die Wellen haben dem Schiff ziemlich zugesetzt, der Rumpf ist verbeult und teilweise aufgerissen. In den letzten Wochen ist man dem Kahn nun mit Schneidbrennern zu Leibe gerückt. So nach und nach sind die Aufbauten vom Schiff verschwunden und liegen am Strand. Ob das der Anfang der völligen Verschrottung oder Teil der Umbaumaßnahmen ist, wissen wir nicht.

3. Nachtrag vom 3. März 2007

Das war's dann wohl mit dem Traumschiff: Es dümpeln nunmehr zwei separate Teile (zerbrochen oder mit  Schneidbrennern geteilt?) vor sich hin und reiben in der Dünung aneinander (k-n-a-a-a-r-z). Nun müssen die Abwracker das Werk nur noch vollenden und anschließend den geschützten Strand wieder herrichten und säubern. Wir werden sehen und berichten!

Beim Durchstöbern des Internet nach dem Namen des Traumschiffs  "Kaptan Ali 2", stieß ich auf einen älteren Artikel der Kemergözcü Zeitung vom 24.06.2006. Danach war das Schiff bereits 2005 schon einmal in den Gewässern von Kemer zugange und wollte die am 22. Januar 2004 im Sturm vor Kemer gesunkene TOR III (Reste des Havaristen kann man bis heute in der Bucht von Kemer sehen) abwracken. Irgendwie verschwanden dann aber die Verantwortlichen der Bergungsfirma und dafür wurde die Kaptan Ali 2 zeitweise an die Kette gelegt. Da sind wir ja mal gespannt, ob sich gleiches wiederholt. Wir hoffen natürlich, dass die kemeraner Badebucht nicht zum Schiffsfriedhof umfunktioniert wird.

 

 

15.März 2007: Das Schiff wird endgültig abgewrackt, die Pläne für ein Diskoschiff sind mit diesem Eimer nicht zu verwirklichen.