
Kiriş -
ein Stadtteil von Kemer

Der Stadtteil Kiriş (sprich Kirisch) liegt jenseits des Berges
mit der großen Fahne, die man fast überall von Kemer aus sieht. Früher war das im
wesentlich eine Feuerwachstelle, um rechtzeitig vor Waldbränden
warnen zu können. Heute stehen hier Antennen für Telefon und
Fernsehen. Man kann den Atatürk Boulevard in Kemer immer weiter
gehen (besser fahren) und kommt auf einer gut ausgebauten
Straße etwa auf halber Höhe über den Berg und weiter nach
Kiris. Radfahrer haben bei den Steigungen schon Probleme. Die
Straße endet am Fluss, der Kiriş von Camyuva trennt. Die
Brücke in Verlängerung der Straße ist der Flut 2003 zum Opfer
gefallen und noch nicht wieder aufgebaut. Die Hauptzufahrt nach
Kiris geht über die Küstenstraße und dann vor dem Fluss links
ab.
Der
Fluss trocknet im Sommer vollständig aus, dann fährt man über
eine trockene Furt durch das Flussbett von Kemer nach Camyuva.
Pech, wenn man es allerdings zu früh versucht und dann mit dem
Laster stecken bleibt. Für die unverantwortlichen Autobusfahrer,
die im Flussbett in aller Ruhe ihre Fahrzeuge waschen
(Umweltschutz - Was ist das?) ist es nur eine gerechte Strafe
bis zu den Achsnaben im Kies fest zu stecken und sich mühsam
von einem Radlader wieder raus ziehen lassen zu müssen.
Der
Tourismus begann in Kiriş als 1990 das Hotel
Kiriş World in der malerischen Nachbarbucht von Kemer
eröffnet wurde. Heute gehört dieses Hotel wie ein Dutzend andere
in der Provinz Antalya zu einer Hotelkette. Am Strand von Kiris standen 1990
ansonsten nur Pinien, dahinter Gewächshäuser und Orangenhaine
mit vereinzelten Häusern. Heute stehen am Strand von Kiriş eine
Reihe großer 4 und 5 Sterne Hotels. Weitere Hotels und
Ladenkomplexe befinden sich auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Gab es
vor ein paar Jahren noch etliche kleine Restaurants in Kiriş, in
denen man zu angemessenen Preisen gut essen konnte, so sind
diese inzwischen fast alle wieder verschwunden. Die letzten
kämpfen ums Überleben, da die großen Hotels praktisch
ausschließlich
"all-inclusive" arbeiten und die Gäste es scheuen,
die Futterkrippe und Bar zu verlassen.
Einige
hundert Meter vom Strand entfernt wurden die Orangenhaine
abgeholzt und Ferienhäuser für Touristen gebaut. Viele Türken
leisten sich so ein Feriendomizil, in dem die ganze nähere und
weitere Verwandtschaft den Sommer verbringen kann. Am liebsten
verkaufen die Makler aber an ausländische Interessenten, da
diese weder den Markt noch die (fehlende) Qualität der
angebotenen Bauten kennen und schnell mal völlig überzogene
Preise bezahlen. Das gilt natürlich nicht nur für Kiriş
sondern für die gesamte Türkei.
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