www.kemer-tr.info: Der aktuelle online Reiseführer für Kemer und Umgebung -Der online Reiseführer für Kemer und Umgebung mit wertvollen Informationen für Reisende, illustriert durch zahlreiche Bilder. Hier können Sie Ihren türkischen Urlaubsort KEMER schon vor der Abreise etwas kennen lernen. Hier erfahren Sie alles über Kemer, Beldibi, Göynük, Kiris, Kuzdere, Camyuva, Tekirova, Cirali, Olympos und die beeindruckende Bergwelt des westlichen Taurusgebirges.  

Straßenbau in Kuzdere

In der Nähe unseres Hauses entstand in den letzten Jahren ein neuer Ortsteil mit etlichen Mehrfamilienhäusern. Nun bekommen auch diese Häuser eine richtige Zufahrtsstraße. Da es sich um die 1.Cadde d.h. "Straße Nr.1" handelt, haben wir dies zum Anlass genommen einen kurzen Bericht zum hiesigen Straßenbau zu verfassen.

In der Türkei werden meist erst die Häuser gebaut und dann der Raum zwischen den Grundstücken mit Straßen bebaut. Das gilt insbesondere in einem Dorf, weil es keine übergreifende und verbindliche Bebauungsplanung gibt. Wenn dann etwas weiter hinten liegende Grundstücke bebaut werden, gibt es die merkwürdigsten Zufahrtswege. Da muss man schon mal über direkt über den Hinterhof eines Hauses fahren, um Freunde besuchen zu können. Eine andere Straße in Kuzdere führt erst einspurig an einem Bachlauf entlang, um sich später mit diesem zu vereinen. Wenn im Winter wieder reichlich Wasser fließt, kann man einige Grundstücke mit dem PKW halt nicht erreichen.

Da der Untergrund hier überall aus Geröll und mehr oder weniger grobem Kies besteht, macht man sich den Straßenbau recht einfach. Zuerst bahnt ein Grader die Strecke, schiebt größere Steine zur Seite und gleicht die größten Unebenheiten aus. Dann kommt ein Sprengwagen und feuchtet die Oberfläche an. Zuletzt fährt eine Vibrationswalze über die Strecke und verdichtet den Boden. Schon ist eine einfache Straße fertig und kann sofort benutzt werden. Sollte mal etwas mehr Geld im Dorfsäckel sein, wird auch noch eine Asphaltschicht aufgebracht. Aber soweit ist es in unserer Nachbarschaft gegenwärtig noch nicht.

Zuständig für die Koordination und Ausführung von Straßenbauarbeiten hier in der Gegend ist unser Nachbar und Freund Turhan Anatürk. Als ehemaliger Lehrer ist er ein Berufskollege von mir. Inzwischen hat er einen Sitz im Parlament der Provinz Antalya errungen. Wir treffen ihn häufig persönlich bei der Beaufsichtigung von Straßenbaumaßnahmen und die Kamera ist dann oft bei der Hand. Er ist ein sehr vertrauenswürdiger, ehrenwerter Mann, der sich unermüdlich für die Belange seines Dorfes einsetzt und auch uns ganz uneigennützig Hilfe angedeihen lässt.

Auf dem Bild rechts sieht man ihn mit erhobenen Arm, natürlich gibt er nur ein Handzeichen und will NICHT etwa den gebückt dastehenden Mitarbeiter verhauen! Wie aus den Bildern leicht zu erkennen ist, strahlt er den sehr freundlichen Charme einer türkischen "Vaterfigur" aus. Mit seinem humorvollen Wesen, versteht er unsere Witze sehr gut und hat auch seinerseits immer Lustiges auf Lager.

Ein neues Bauprojekt in diesem Jahr (2007) ist der Ausbau der Straße in die Schlucht Richtung Gedelme. Nach der Flut im Oktober 2006 war diese an einigen Stellen stark unterspült und teilweise weggerissen worden. Nun wird sie zur Bergseite hin auf etwa 10 m verbreitert. Dazu müssen gewaltige Felsmassen abgesprengt und anschließend weggeschafft werden. Einen Teil der Steine kippt man ins Flussbett, um hier wieder aufzuschütten, was die Fluten seit 2003 mitgenommen haben. Die größeren Felsen werden auf LKWs verladen und talwärts gefahren. Sie sollen das Flussbett des Agva zwischen Kiris und Camyuva befestigen und verhindern, dass die am Flussufer erbauten Ferienhaussiedlungen und Hotels einer erneuten Flut zum Opfer fallen. Hier einige Bilder aus der gegenwärtigen (April 2007) Bauphase:

Der Zugang zur Schlucht ist wegen der Bauarbeiten zur Zeit erschwert und die Straße durch schwere LKWs ziemlich ruiniert. Nach Abschluss der Verbreiterungsarbeiten soll diese dann Ende Mai neu asphaltiert werden. Hoffentlich entwickelt sie sich dann nicht zu einer nervenden Rennpiste in die Berge!

Fortsetzung zum Thema Straßenbau 2008 und 2009 schließlich als Straßen-Wahlkampf.