www.kemer-tr.info: Der aktuelle online Reiseführer für Kemer und Umgebung -Der online Reiseführer für Kemer und Umgebung mit wertvollen Informationen für Reisende, illustriert durch zahlreiche Bilder. Hier können Sie Ihren türkischen Urlaubsort KEMER schon vor der Abreise etwas kennen lernen. Hier erfahren Sie alles über Kemer, Beldibi, Göynük, Kiris, Kuzdere, Camyuva, Tekirova, Cirali, Olympos und die beeindruckende Bergwelt des westlichen Taurusgebirges.  

Einiges zum Verkehr ...

Der Straßenverkehr in der Türkei hat so seine Besonderheiten - 

Tipps und Informationen wie man von Kemer aus die Sehenswürdigkeiten der Umgebung auch auf eigene Faust erkunden kann.

Die Türken hier sind grundsätzlich sehr freundliche und hilfsbereite Leute, aber lasst sie nicht ans Steuer eines Fahrzeuges, viele ändern sich dann radikal. Regeln und Gesetze werden bestenfalls als freundliche Hinweise aufgefasst und es gibt immer einen eleganten Weg sie zu umgehen. Das gilt nicht nur für die Steuergesetze sondern noch viel mehr im Straßenverkehr!

Fußgänger sind immer die schwächsten Teilnehmer im täglichen Verkehrschaos und scheinbar oft zur Jagd freigegeben. Machen Sie ihre Absichten, z.B. eine Straße zu überqueren, durch beherztes Losmarschieren deutlich, sonst können sie ewig am Zebrastreifen warten, es hält doch kein Auto an. Die Bordsteinkanten sind meistens extrem hoch, nur so kann verhindert werden, dass alle Fußgängerwege zugeparkt (oder bei Regen überflutet) werden. Mit Kinderwagen oder Rollstuhl gibt es Probleme. Man muss zwar nicht - wie in Berlin - bei jedem Schritt befürchten in Hundekacke zu treten, dafür sind die Bürgersteige wahlweise uneben (Stolperfallen), haben Löcher (fehlende Gullydeckel!) oder sind vor den Geschäften aus poliertem Marmor und extrem glatt. Überall hat man Palmen auf die schmalen Fußwege gepflanzt, irgendwann werden sie hoffentlich so hoch sein, dass man darunter durch gehen kann.  

Man muss im türkischen Straßenverkehr stets mit allem rechnen: Die Autobahn ähnlich ausgebaute Straße kann plötzlich und ohne Vorwarnung in einer Baugrube enden, man fährt einige hundert Meter durch flüssigen Teer (neuer Unterbodenschutz gratis) oder wühlt sich durch eine dicke Splitschicht. Hinter der nächsten Ecke steht mitten auf der Straße eine Ziegenherde (Kuhherde, Reisegruppe...) oder unbeleuchtete Fahrzeuge jeder Größe und Breite versperren die Fahrbahn. Wenn Sie am Straßenrand drei übereinander liegende Steine sehen, Fuß vom Gas, das ist der hiesige Ersatz für ein Warndreieck!

Grundsätzlich gilt Rechtsverkehr, außer im Sommer, da fährt (und besonders parkt) man im Schatten. Die Parallelstraßen an großen Hauptstraßen wie in Antalya auf dem Weg zum Flughafen, dürfen in beiden Richtungen befahren werden. Also immer mit Gegenverkehr rechnen, auch auf Straßen, die so aussehen wie Einbahnstraßen und teilweise auch so ausgeschildert sind! Macht ihr Vordermann plötzlich einen wilden Schlenker, so ist er nicht unbedingt betrunken, sondern weicht wahrscheinlich einem tiefen Schlagloch aus. Man sollte daher auch nie durch eine unbekannte Pfütze fahren, sie könnte erheblich tiefer sein als man denkt. (Anfang der 90er ertranken in Izmir bei starkem Regen vier Personen in einem Auto, sie waren in eine voll gelaufene und ungesicherte Baugrube gefahren, die so eng war, dass sie die Türen nicht mehr öffnen konnten.)

Die offiziellen Geschwindigkeitsbegrenzungen beträgt innerorts 50km/h, ansonsten 90 km/h. Autobahnen (120km/h) gibt es in der Nähe von Antalya / Kemer nicht. Diese Beschränkungen scheinen aber höchstens mal die Verkehrspolizei zu interessieren, wenn sie auf der Strecke Antalya-Kumluca irgendwo ihren Blitzer aufgebaut haben. Wenn man z.B. auf den drei vierspurigen Zufahrtsstraßen nach Kemer (innerorts) nur 70 fährt wird man von allem was Räder hat erst angehupt, dann zur Seite gedrängt und zügig überholt. Allerdings lief vor zwei Jahren eine Unterschriftensammlung in Kemer für bauliche Maßnahmen, die dieser Raserei ein Ende machen soll. Es gab in jedem Sommer mehrere tödliche Unfälle. Ende 2006 hat man auf den Zugangsstraßen einige Schikanen eingebaut, die den Verkehr verlangsamen sollen. Jetzt wird mit 80 auf diese Rampen zugerast, dann auf fast 10 km/h abgebremst, über die kleine Rampe geschlichen und dann wieder aufs Gas gedrückt.

Vorfahrtsregeln, so wie deutsche Autofahrer sie kennen, gibt es nicht, besonders kein "Rechts vor Links". Mir hat mal jemand erklärt es gelte eher "Groß vor Klein, Neu vor Alt und Mann vor Frau", dem kann ich zwar nur bedingt zustimmen, aber wer die Richtung ändert hat eher zu warten. An der Kuzdere Brücke steht zwar in der Hauptrichtung ein Vorfahrtsschild, aber an der anderen Richtung gar kein Schild (also kein Stoppschild oder Vorfahrt beachten). Woher sollen die Verkehrsteilnehmer also wissen, dass ich Vorfahrt habe?

Rote Ampeln werden zwar in den letzten Jahren immer mehr beachtet, aber sicher darauf verlassen kann man sich nicht. In Ankara hat die Polizei mal einige Wochen lang alle, die bei Rot über die Kreuzung fuhren und anschließend erklärten: "Rote Ampel, hab ich nicht gesehen...!" zum Augentest ins staatliche Krankenhaus geschickt. Das kostete dann mit allen Formalitäten zwei Arbeitstage und war wirkungsvoller als jeder Strafzettel!

An der kurvenreiche Küstenstrecke versperren nun doch immer mehr Leitplanken den freien Blick aufs Mittelmeer, in den Bergen gibt es so etwas fast nicht. Sieht man allerdings mal den Hinweis auf eine scharfe Kurve, so ist das sehr ernst zu nehmen. 

Fahrbahnmarkierungen sind ebenfalls ein Problem: Bestenfalls fehlen sie völlig und jeder sucht sich seine Bahn. Oder es gibt zwar welche, aber die Straße wurde inzwischen ausgebaut (oder verengt) und die Markierung führt ins Nichts. Jede Markierung ist sowieso nach spätestens sechs Monaten abgefahren oder so verblasst, dass man sie höchstens noch erahnen kann. Bei Nacht eine unbekannte Strecke zu fahren ist gefährlich und sollte besser unterbleiben. Muss man jedoch fahren, so nimmt man am Besten einen Bus, d.h. man lässt einen großen Überlandbus vorneweg fahren und bleibt immer schön dran. Die fahren recht zügig, halten einem die Fahrbahn vom Gegenverkehr frei und wo sie überholen kommt man meistens auch mit an dem überholten Fahrzeug vorbei. Noch erholsamer ist es natürlich sich ein Ticket zu kaufen und gleich im Bus mitzufahren.

Es gibt in der Türkei keine schiffbaren Flüsse und wegen der vielen Berge kaum Eisenbahnlinien, daher findet fast der gesamte Güter- und Personentransport auf der Straße statt. Lkws sind oft völlig überladen und schaukeln abenteuerliche Frachten über die Straßen. Grundsätzlich wird so ein LKW nach Volumen beladen, egal wie schwer die Fracht ist, was rein oder drauf geht muss er auch wegschaffen können. Als Höhenbegrenzung dienen auf der Strecke nach Antalya die beiden Tunnel. Wie oft haben wir schon an der ersten Tunneleinfahrt zwangsweise abgeräumte Ladung liegen gesehen, wenn der Fahrer mal wieder vergessen hatte, wie hoch sein Gefährt war und trotzdem in den Tunnel gefahren ist. Schlimm nur, wenn man direkt dahinter fährt und die Tomatenkisten auf die Haube oder in die Scheibe geschmissen kriegt. Da es im Sommer tagsüber sehr heiß ist, wird oft nachts gefahren, noch ein Grund die Straßen dann zu meiden.

Für die technische Sicherheit der Fahrzeuge ist seit neuestem der TÜV-Süd gemeinsam mit türkischen Unternehmen verantwortlich. Lesen Sie hier über unsere Erfahrungen mit dem neuen TÜV.