Aktivitäten zur Winterszeit
Wir finden,
dass gerade die Wintermonate die ideale Zeit für einen
erholsamen Urlaub in Kemer sind. Die Hotels sind preiswert, die Diskos
geschlossen und das Leben hier verläuft wesentlich ruhiger, als
in den hektischen Sommermonaten. Natürlich gibt es immer mal ein
paar Regentage, aber überwiegend ist es sonnig und an
windgeschützten Stellen auch frühlingshaft mild. Abgehärtete
Naturen wie Joe gehen auch bei 15 Grad Wassertemperatur noch im
Meer baden.
Immer
wieder lockt uns das klare Winterwetter aus dem Haus, denn dann
präsentiert sich die Bergwelt gestochen scharf, quasi wie aus
dem Himmel gemeißelt. So lange die Wege nicht durch Dauerregen
(zu dieser Jahreszeit eigentlich normal) aufgeweicht sind,
können wir auch mit unserem normalen Pkw herrliche Touren durch
unser geliebtes Taurus-Gebirge unternehmen. Dabei haben wir
gerade auch zum Jahresanfang 2008 unvergessliche Eindrücke und
Bilder gesammelt, die wir den Lesern unserer Seite gerne
vermitteln wollen.
Aufgrund
des meist schönen und trockenen Wetters haben wir einige neue
Touren ausprobiert, teils in Fortsetzung aus dem vergangenen
Jahr teils andere, um ganz neue Sehenswürdigkeiten zu erkunden.
Da wären zu nennen die Ruinen der antiken Stadt
Mnara, laut Karte relativ nahe zu
unserem Haus am Westhang der Berge hinter
Göynük gelegen. Auch im zweiten Anlauf keine Spur davon
und inzwischen tun sich erhebliche Widersprüche zwischen der
Beschreibung in einem englischsprachigen Reiseführer, unseren
vielen Karten, den Befragungen Einheimischer und unseren eigenen
Wahrnehmungen auf. Wir geben jedoch nicht auf und starten
demnächst eine weitere Erkundung mit einem geländegängigen
Fahrzeug.
Da wir
schon mehrfach von alten Bergwerken in der Region nördlich von
Cirali gehört hatten, haben wir uns,
bestätigt durch den Rat Ortskundiger, den Darstellungen auf
einer alten Generalstabskarte (1943!) und Kraft unseres guten
alten Nissans, auf den Weg gemacht sie mal persönlich in
Augenschein zu nehmen. Das war denn mal wieder ein „Ritt“ hart
am Limit. Ein Jeep wäre auch hier eher angemessen gewesen und so
mussten wir nach drei Stunden
Stunden
umdrehen. Wir konnten immerhin erkennen, dass diese Route
richtig ist und Lagerstätten von
Chromerz, ja sogar von Eisenerz konnten wir sehen. Dieser
Ausflug in einer beeindruckend malerischen Umgebung, im
unwirklich schroffen Vorgebirge zur Küste gelegen, hat Joe einen
neuen attraktiven Wanderweg beschert. Unsere Sammlung von
Mineralien konnten wir dabei um weitere ansehnliche Stücke
erweitern.
An einem
recht stürmischen aber sehr klaren Samstag wollten wir die
antike Stadt Rhodiapolis, die in den
vergangenen Jahren bei mehreren Kampagnen weiter ausgegraben
wurde, besuchen. Da wir auf der ausgeschilderten Strecke
aufgrund unüberwindbarer Hindernisse früher bereits zweimal
gescheitert waren, hatte Joe vorgeschlagen, uns von hinten
anzuschleichen. Die Karten befragt und ab ging’s. Leider waren
wir diesmal zu weit südwestlich an Kumluca
vorbei abgedriftet und kamen so zum Stausee, der die Stadt mit
Trinkwasser versorgt und auch eine kleine Turbine antreibt. Ein
malerischer Anblick in imposanter Kulisse, allerdings war er
schätzungsweise nur knapp zur Hälfte gefüllt, obwohl er
angesichts des fortgeschrittenen Winters eigentlich randvoll
sein müsste. Doch auch dieser, wie der vergangene Winter hat es
bisher an den notwendigen Regenmassen fehlen lassen. Für die
Trinkwasserversorgung im kommenden Sommer können wir nur das
Beste hoffen.
Auf dieser
Tour ging es jedenfalls immer weiter bergan und wir hatten zwei
neue Ruinenstätten ins Visier genommen, dann leider den
richtigen Abzweig rechts liegen lassen und so landeten wir auf
etwa 1500 m Höhe in einem ziemlichen Schneesturm. Auf vereisten
Holzfällerwegen mussten wir uns dann bergab schlitternd einen
Weg suchen, denn umkehren und dieselbe Strecke zurück fahren,
wollten wir auch nicht. Mit Nachfragen bei Einheimischen
gelangten wir schließlich auf abenteuerlichen Pfaden über
Yenikisla/Karacaören
und Calti nach
Altinyaka. Echt krass diese Fahrt und so langwierig, dass
wir das geplante Forellen-Essen ausfallen ließen, wollten wir
doch noch im Hellen wieder runter nach
Kemer. Auf den Höhen blies ein so kalter schneidender
Wind, das sogar eine Zigarettenlänge für die Pause am
Aussichtspunkt, die Göynük-Schlucht
hinab, zum Verweilen zu lang war und abrupt gekürzt wurde. Nach
sieben Stunden Tour, über eine etwas ungeplante Route, waren wir
und auch unsere Gäste sichtlich froh heil am Ausgangspunkt Kemer
angekommen zu sein. Wie immer gibt es wieder mal zwei Seiten
einer Medaille - Neuland erkundet und malerische Landschaften
genossen, aber merke:
Selbst mit drei Karten versehen kannst im Taurus Du verloren
gehen!
PS: Am Ostersonntag haben wir
es dann nach Rhodiapolis geschafft
|