www.kemer-tr.info: Der aktuelle online Reiseführer für Kemer und Umgebung -Der online Reiseführer für Kemer und Umgebung mit wertvollen Informationen für Reisende, illustriert durch zahlreiche Bilder. Hier können Sie Ihren türkischen Urlaubsort KEMER schon vor der Abreise etwas kennen lernen. Hier erfahren Sie alles über Kemer, Beldibi, Göynük, Kiris, Kuzdere, Camyuva, Tekirova, Cirali, Olympos und die beeindruckende Bergwelt des westlichen Taurusgebirges.  

Strom

In der Türkei entspricht die Netzspannung der in Europa mit 230 Volt und 50 Hz. Dabei werden Schwankungen zwischen 200V und 245V als völlig normal angesehen. Bei Gewitter trennen Sie besser Ihre Geräte vom Netz, denn Blitzschutz ist hier ein Fremdwort!

In vielen Hotelzimmern gibt es nur eine Steckdose und an der hängt der Kühlschrank... Wer mehrere Ladegeräte dabei hat (Laptop, Handy, Akkus für die digitale Kamera etc. ...) sollte sich unbedingt einen Mehrfachstecker einpacken. Allerdings gibt es auch Steckdosen, in die kein normaler Schuko-Stecker passt, da hilft dann nur ein Adapter oder der dünne Euro Stecker.

Immer mehr Hotels geben statt Schlüsseln "Check-Karten" oder ähnliches aus und nur wenn diese in einem Lesegerät im Zimmer stecken, haben alle Steckdosen, Klimaanlagen etc. Strom. Ladegeräte arbeiten dann nur bei persönlicher Anwesenheit, es sei denn, man schaut mal, ob vielleicht der Kühlschrank doch an einem eigenen Kreis hängt oder die Kundenkarte vom Supermarkt den gleichen Zweck erfüllt.

Durch den kontinuierlichen Ausbau der Stromversorgung sind die Stromausfälle seltener geworden, kommen aber immer wieder vor. Wenn man sich die Verkabelung anschaut, wundert man sich eigentlich nur, dass es überhaupt Strom gibt. Alle größeren Hotels verfügen über eigene Notstromanlagen, so dass wenigstens für Beleuchtung gesorgt ist.

Wir haben uns auch besonders über den Stromzähler an unserem Haus gefreut, der weckte Heimatgefühle! Schauen Sie auf das vergrößerte Bild (anklicken) rechts.

Wir haben jetzt auch eine kleine Diashow zum Thema "Verkabelung" hier angehängt.

 

Wer etwas mehr über die Tücken der Elektrizität und der davon betroffenen Geräte lesen will, dem sei der folgende Text empfohlen, ursprünglich als Brief an meinen Vater verfasst.

Die Geschichte vom Strom oder: "Is da Strom drin?"

Wir sind heute vom elektrischen Strom abhängig, wie sehr fällt einem erst auf, wenn es mal keinen gibt. Man betätigt den Schalter und das Licht geht nicht an, kein Fernsehen, die Kaffeemaschine und der Staubsauger gehen nicht, selbst der Kühlschrank bleibt still.

Hier in der Türkei gibt es häufig Stromausfälle aus den verschiedensten Gründen, wenn es regnet oder stürmt, wenn jemand mal wieder eine Leitung durchtrennt hat, ein Huhn in den offen stehenden Verteilerkasten geraten ist, ein Mast aus Altersschwäche umgestürzt ist oder jemand ihn umgefahren hat oder auch nur wenn das Netz zu Wartungszwecken abgestellt wird.  

Je nach Ursache sind die Stromausfälle mehr oder weniger lokal begrenzt. Auch ihre Dauer variiert von kurzen Augenblicken über einige Minuten bis hin zu Stunden oder Tagen. Nach der großen Flut Weihnachten 2003 war unser Dorf 3 Tage ohne Strom. Am letzten Sonntag war der Strom mit Vorankündigung in der Lokalzeitung von 6-16 Uhr zu Wartungszwecken abgestellt, aber wer liest hier schon Zeitung...  

Wenn der Strom dann wieder kommt, kann es vorkommen, dass für einen kurzen Moment Überspannung im Netz ist, gerade genug um sensible elektronische Geräte (Fernseher, Computer) für immer außer Gefecht zu setzen. (Manchmal gibt es auch zu wenig Spannung, dann glimmen die Glühbirnen nur so sanft vor sich hin.)  

Es ist daher wichtig, dass das Haushaltsnetz durch eine Sicherung geschützt ist. Die beiden Etagen meines Hauses haben getrennte Stromkreise. Außerdem habe ich noch je eine Fehlerstromschutzsicherung einbauen lassen. Diese fliegt immer dann raus, wenn irgend etwas im jeweiligen Stromkreis nicht in Ordnung ist. Das kann die verschiedensten Gründe haben, ein sicherer Auslöser ist die Spülmaschine nach etwa 20 Min. Betrieb, oder wenn man ein zusätzliches Gerät einschaltet, oder der Kühlschrank anspringt, Regen scheint auch irgend wie in die Leitungen zu kommen, bestimmte Steckdosen sollte man meiden und überhaupt sind die Dinger extrem empfindlich.  

Ich habe das bisher mit einem gewissen Fatalismus hingenommen, aber Joe versucht den Fehlern auf den Grund zu gehen. So hat er inzwischen festgestellt, dass die meisten Steckdosen so idiotisch angebaut sind, dass die Festklemmer, die sich in der Wand verkrallen sollen, sich in die Stromkabel bohren und die feinsten Kurzschlüsse produzieren. Also hat er nach und nach alle Steckdosen aus- und richtig wieder eingebaut. Mit der Spülmaschine und dem Kühlschrank wird er sich noch gesondert befassen. Wenn also der Strom ausfällt, schauen wir erst mal, ob nur die Sicherung raus ist, und da wir glücklicherweise Automaten haben, kann man sie nach kurzer Wartezeit wieder einschalten. Ich habe es in der Türkei schon oft erlebt, dass Schmelzsicherungen mit Kupferdraht umwickelt wurden, damit sie wieder Strom leiten, der Sicherungseffekt ist dann natürlich dahin.  

Der Computer quittiert Stromausfall mit sofortigem Abschalten und Gedächtnisverlust, d.h. alles was man seit dem letzten Speichern zum Beispiel geschrieben hat, ist weg. Man gewöhnt sich zwar recht schnell an regelmäßiges Abspeichern, aber immer dann wenn man mal eine längere Zeit intensiv gearbeitet hat - ohne zu Speichern - kommt es doch wieder zu Datenverlust. Zum Glück gibt es nun moderne Technik, die solche Verluste zu mindern hilft. Das sind so genannte USV-Geräte die eine ununterbrochene Stromversorgung sichern sollen und im Prinzip wie Akkus arbeiten. Sie werden zwischen die Steckdose und den Stromanschluss des Computers eingebaut. Im Falle eines Stromausfalles übernehmen sie sofort die Versorgung und geben einem meist gerade genug Zeit, um noch alles zu speichern, bevor sie auch abschalten. Je nachdem wie viele Verbraucher (Computer, Monitor, Drucker etc.) man anschließen möchte, braucht man ein stärkeres oder schwächeres Gerät. Bisher haben wir nur unten meinen Computer aufgestellt und eine relativ schwache USV benutzt. Doch nun wird mein Computer in ein kleines Zimmer nach oben ziehen und Joe will unten endlich seine Anlage in Betrieb nehmen. Deshalb haben wir uns am Montag schließlich entschlossen bei einem Computerhändler in Kemer ein zweites und stärkeres Gerät für 106 Euro zu kaufen. Daran kann er u.a. auch noch das Telefon- und Faxgerät anschließen. Als Joe nun zu Hause das Gerät auspackte, um es in Betrieb zu nehmen, musste er leider feststellen, dass es offensichtlich kaputt war. Der Gehäuseboden war eingedellt und drinnen klapperten lose Schrauben. Er hat es also aufgeschraubt und gesehen, dass es innerlich völlig verbogen war, die Platinenhalterung war herausgerissen, die dicken Spulen lose. Das Teil muss irgendwann aus ziemlicher Höhe runtergefallen sein, nur der Karton war überraschenderweise ja völlig heil. Nun denn, typischer Fall von Transportschaden dachte er sich, packte alles wieder ein und fuhr sogar alleine in den Laden zurück, um es umzutauschen oder sein Geld zurück zu verlangen, ganz einfach, dachte er...  

Doch damit fingen die Probleme erst an. Der Verkäufer behauptete erst mal dreist, Joe hätte das Gerät kaputt gemacht. Dann rief er bei der Lieferfirma an und reichte Joe den Telefonhörer mit der Bemerkung (auf Englisch) er solle mit dem Mann reden. Ja, wie denn, der am anderen Ende der Leitung sprach doch nur Türkisch. Also ein einfacher Umtausch war nicht möglich, Geld zurück gab es auch nicht. Joe kam erst mal wutschnaubend wieder nach Hause. Auf eine Reparatur möchte er sich verständlicherweise nicht einlassen, wenn an so einem Gerät rumgebastelt wird, kann das alle möglichen schrecklichen Folgen haben, Stromschlag, der entweder den teuren Computer zerstört oder sogar lebensgefährlich sein kann.  

Hier waren inzwischen Freunde eingetroffen, ein aus Deutschland zurück gekehrter Türke mit Frau. Er riet nun es noch einmal gemeinsam zu probieren, um eventuelle Sprachschwierigkeiten auszuräumen. Also fuhren wir zu viert noch einmal zu dem Laden. Jetzt war aber der Verkäufer nicht mehr da, nur sein Vater und der konnte uns auch nicht weiter helfen. Also zogen wir schließlich wieder unverrichteter Dinge ab. Allerdings hatte unser Freund ganz dezent darauf hingewiesen, dass mit dem Gerät doch wohl auch anderes nicht ganz in Ordnung wäre, keine Herstellerfirma, kein Importvermerk und wir uns notfalls an die Verbraucherschutzstelle beim Landratsamt wenden würden. Als wir dann am Dienstag Vormittag wieder in dem Laden auftauchten, rückte der nun wieder anwesende Verkäufer sofort das Geld und nahm das Gerät ohne weitere Kommentare zurück. – Es geht eben doch...  

Am Mittwoch sind wir nun nach Antalya gefahren, um dort bei einer etwas renommierteren Computerfirma einen neuen Anlauf zu einer USV starten. Inzwischen hatte auch der Regen wieder aufgehört, die Sonne schien und wir hofften, dass die jüngsten Bergrutsche inzwischen von der Straße nach Antalya geräumt waren.  

Die letzten Bergrutsche waren noch nicht geräumt, die bergseitige Fahrspur war erneut auf mehreren Hundert Meter verschüttet. Aber die Spur war ja sowieso gesperrt, also keine Unfälle.  

Unser erster Gang führte uns an der Einfahrtstraße nach Antalya in ein riesiges modernes Shoppingcenter, hier würde es ja bestimmt einen guten Computerladen geben. Man hatte uns TEKNO-SA empfohlen. Und tatsächlich, schon von der Rolltreppe aus sahen wir die entsprechende Reklame. In so einem großen Einkaufszentrum in der Millionenstadt Antalya (1,5 Mio. Einwohner) erwarteten wir nun so etwas wie Media-Markt. Es war aber eher ein Laden, wie er in einer Kleinstadt sein könnte, geführt von Realschulabsolventinnen, sprich sehr jungen, hübschen Mädchen, die keine Ahnung hatten. Sie zogen schließlich aus einer Ecke einen Karton mit so einem USV-Gerät, aber von der ganz schwachen Sorte (600 VA – wir brauchen aber mindestens 1200 VA). Größere hatten sie nicht und wo man das eventuell finden könnte, wussten sie auch nicht. Auch den Preis des Gerätes kriegten sie nicht heraus.

Also wieder raus aus dem Einkaufszentrum, vor der Tür habe ich dann auf Joes Anregung hin Taxifahrer gefragt, wo denn in Antalya die Straße mit den Computergeschäften sei. In den türkischen Städten ist nämlich noch heute die Geschäftswelt nach dem alten Basar-Prinzip organisiert, also es gibt Straßen mit Möbelhändlern, andere mit Textilgeschäften, Schuhläden usw. Folgerichtig müsste es auch eine Straße mit Computergeschäften geben. Wo das sein könnte, wussten die Taxifahrer zwar nicht, aber einer kannte einen Kollegen, dessen Sohn ein solches Geschäft hatte. Der wurde nun rangeholt und der Sohn angerufen – aber leider hatte er auch keine USV. Die Computergeschäfte sollten irgendwo im Stadtzentrum sein.  

Genau da wollte ich eigentlich nicht hinfahren. Antalya ist in nur 10 Jahren von 300.000 Einwohnern zur Millionenstadt geworden. Es entstehen fast täglich neue Stadtviertel mit 10-15 stöckigen Neubaublocks für Tausende neuer Einwohner. Das Stadtzentrum mit seinen zahllosen Geschäften ist aber nicht mit gewachsen. Die Hauptstraßen sind zwar eigentlich mit einer Breite von vier Spuren gar nicht ganz schmal, aber es wird rechts und links wild geparkt und dazwischen Rallye gefahren. So hat man sich ein kompliziertes System von Einbahnstraßen einfallen lassen, die einen angeblich irgendwie überall hin führen, aber wir gehen da regelmäßig hoffnungslos drin verloren. Die Straßen sind nämlich nicht gerade und parallel, sondern winden sich irgendwie um die vorhandenen Gebäude. Da verliert man sehr schnell die Orientierung.  

Aber es half ja nichts, ich habe also todesmutig die Innenstadt angesteuert, sie auch mal kurz gesehen und bin dann über verschiedene Umleitungen am anderen Ende wieder raus gekommen. Doch dann erspähte Joe auf der anderen Straßenseite (ca. 5 Fahrspuren entfernt) einen großen Parkplatz. Als irgendwo eine Ampel den meisten Verkehr kurzfristig unterbrach, kreuzte ich (sogar ohne zu hupen) die Straße und rettete mich auf den Parkplatz. Der Parkwächter gab uns einen Parkzettel, wo auch Adresse und Telefonnummer vermerkt waren, sie müssen Erfahrung mit Ausländern haben, die verzweifelt ihr Auto suchen. Wir prägten uns einige markante Gebäude in der Umgebung ein und stürzten uns nun zu Fuß in das Gedrängel.  

Inzwischen hatte ich auch schon wieder Hunger, auf der Touristenfütterungsmeile wollte Joe sich aber nicht hinsetzen. Also weiter und immer mal gefragt, wo es denn die Computerläden gäbe. Schließlich wies man uns in die entgegen gesetzte Richtung. Na klar, konnte ja gar nicht anders sein.  

In einer kleinen Gasse hinter dem Kupfermarkt, (wie in biblischen Zeiten), fanden wir schließlich ein kleines Restaurant mit Tischen in der Sonne und konnten uns erst mal mit türkischer Pizza stärken. Der Kellner beschrieb uns dann auch ganz genau den Weg: Die Hauptstraße entlang bis zur Moschee, da rechts, dann an der geschlossenen Straße vorbei bis zum Denkmal (Pferd mit Reiter) und dann rechts nicht ganz in die Straße rein, da wären die Computerläden. Na, hoffentlich hatte ich alles richtig verstanden.  

Wir gingen also die Hauptstraße entlang bis zur Moschee, da rechts war aber keine Straße, doch links war eine Basarstraße. Hier schlängelten wir uns durch, vorbei an zahllosen Händlern, die uns (Hallo-Bitteschöön-ganz billich!) Jeans und Pullover verkaufen wollten, aber keine Computer. Doch am Ende der Gasse stand tatsächlich ein Denkmal, aber nur eine Person (im Zweifel Atatürk) und kein Pferd. „Das haben sie ihm schon geklaut“, meinte Joe. Immerhin gab es einen Telefonladen, also rein und wieder gefragt. Eine USV hatten sie nicht, aber die Computerläden wären noch ein Stück weiter und an der zweiten Ampel rechts.  

Wieder weiter und nun kamen wir auch an einer breiten Fußgängerzone vorbei (aha, die geschlossene Straße!) und wieder an einer Moschee und dann rechts, kein Denkmal mit Pferd, aber der erste Computerladen. Eine 1200er USV hatten sie nicht. Gegenüber der nächste Laden: „Was ist eine USV?“ also die hatten gar nichts. Wieder die Straße gekreuzt, durch ein Gebäude durch, hinten der nächste Laden, Eingang um die Ecke. Hier wurden uns erst mal Stühle und ein Tee angeboten, Stühle gab’s gleich, Tee erst viel später. Der Chef telefonierte. Der Verkäufer versuchte uns zu helfen. Ja, sie hätten eine 1000er USV, also aus dem Lager geholt, ausgepackt angeschaut, der Chef telefonierte derweil. So ganz gefiel das Teil Joe nicht, besonders weil auf dem „Beipackzettel“ nicht viel über die technischen Fähigkeiten des Gerätes stand. Der Chef unterbrach sein Telefongespräch kurz und sorgte dafür, dass wir den Tee bekamen. Nun waren wir vorübergehend beschäftigt. Dann war er schließlich fertig mit Telefonieren und konnte uns beraten. Ein bisschen Englisch sprach er auch. Also wir bräuchten ja für unsere Ansprüche ein ganz anderes Gerät, dass wirklich Strom speichert und stark ist, so was könnte er uns auch liefern – für 600 Euro einschließlich Mehrwertsteuer. Vielen Dank, sehr gute Beratung, aber zu teuer. Wir wollen ja nur noch schnell abspeichern können, nicht stundenlang auch ohne Strom weiterarbeiten.  

Durch den Tee und die Sitzpause etwas erholt in die nächsten Läden, in dieser Straße reihte sich wirklich ein Computerladen an den nächsten. Mehrfach erfolglos, dann ein Laden, der zwar auch keine USV hatte aber sie von einem anderen Laden holen lassen wollte, damit wir sie anschauen könnten. Und wieder ein Tee, und warten auf das Gerät, es kam aber nur ein Prospekt mit einem Bild kleiner als eine Briefmarke.  

Danke, wir gehen weiter. - Nein, bitte bleiben Sie, wir holen das Gerät. - Ist doch nicht nötig. - Doch, doch, kein Problem!  

Nach einer Viertelstunde war dann das Gerät da, leider hatte es keine Steckdose auf der Rückseite, wo man einen Mehrfachstecker anschließen konnte, nur solche Gerätestecker, die direkt zu Computer, Monitor usw. führten. Pech! Nächster Laden...  

Schließlich endeten wir in einem kleinen Geschäft, das online mit einem Großhändler verbunden war. Mn konnte dort abfragen, was überhaupt auf Lager war. Aber Joe wollte das Gerät ja sehen und auspacken können, bevor er es kaufte. Also fuhren wir mit dem Verkäufer in dessen Auto zu dem Großhändler, eigentlich fast um die Ecke, aber Dank der Einbahnstraßen... Ich würde den Großhandel nicht wieder finden!  

Dort gab es eine billige 1200er, die sich nach Auspacken und Studium des Beipackzettels als eine 600er rausstellte und eine teurere 1000er, die aber eben nicht ganz ausreichte. Nach einigem Hin und Her entschlossen wir uns dann eine 2000er der teureren Baureihe für etwa 200 Euro zu bestellen. Die soll in 2-3 Tagen in Antalya sein. Dann müssen wir nur erst den kleinen Laden wieder finden, dann zum Großhandel fahren, das Ding auspacken und anschauen und dann ist es hoffentlich das was Joe haben möchte.

Einkaufen macht Spaß! 

Nach einem Schreibtischstuhl wollte ich an dem Tag nicht mehr suchen. (Straße der Büromöbel....)  

Überraschenderweise fanden wir nach 15 Min Fußmarsch unser Auto ohne Umwege wieder und kamen auch heil aus Antalya raus.

Wir freuen uns auf den nächsten Einkauf!  

 

Die Geschichte vom Strom Teil II

(Zwei Monate später - Mai 2005)

Nun es dauerte nicht drei sondern 6 Tage, aber das ist wirklich eine unbedeutende Verzögerung in der Türkei. Dann erhielten wir auf telefonische Nachfrage die Antwort, dass das bestellte Gerät nun da wäre und wir es abholen könnten.  

Also machten wir uns am nächsten Tag wieder einmal auf nach Antalya, fanden auch sofort den kleinen Computerladen und fuhren dann in meinem Auto mit dem Verkäufer zu dem Großhandel. Hier erst etwas Verwirrung, was – wir hätten eine 2000er USV bestellt? Doch einer der vielen Angestellten erinnerte sich, dass da was geliefert worden wäre. Joe verschwand also mit den Leuten irgendwo im hinteren Teil des Lagers, das Gerät wurde ausgepackt und schon bald hörte ich das niederschmetternde: „Yok, yok,(so nicht – gibt’s nicht)! Ach Ina, die haben das falsche Teil bestellt!“ Die lang ersehnte 2000er hatte wieder nicht die richtigen Anschlüsse auf der Rückseite. Aber inzwischen redeten mehrere Leute intensiv auf Joe ein und zerrten ihn zu einem weiteren Karton. Da hatte doch tatsächlich einer mitgedacht und noch ein anderes Modell 2400 bestellt. Siehe da, die Kiste hatte die richtigen Steckdosen! Aber das Teil sollte natürlich noch teurer sein. Nun kam mal wieder mein Teil: „Kommt gar nicht in Frage, Sie haben uns das Gerät für 200 Euro zugesagt und die Steckdosen waren ausdrücklich Bedingung. Wir sind deshalb extra wieder nach Antalya gefahren, haben jede Menge Benzin (Diesel 1,12 Euro pro Liter) verbraucht...!“ Der Verkäufer verschwand zur Beratung im benachbarten Büro.  

Derweil schaute ich mich mal ein bisschen im Lager um, besonders interessierten mich die Monitore, Joe hatte ja auch ein paar alte Computer mit hergeschleppt und einem Freund so ein Teil wieder gebrauchsfähig gemacht, nur der Monitor fehlte noch. Hier gab es welche für 100 bis 150 Euro, war uns aber zu teuer. Für den alten Computer würde auch ein kleinerer Gebrauchter reichen. Da kam unser Verkäufer wieder mit der guten Nachricht, dass wir die 2400er auch für 200 Euro bekommen würden. Ich sprach ihn noch mal auf die Monitore an. Er zeigte mir ein Sonderangebot eines guten 17 Zoll Monitors für 120 Euro und meinte er wünschte, er hätte den im Büro, da würde er noch mit einem 15 Zoll Monitor arbeiten. Gleich bot ich ihm 50 Lira (30 Euro) für seinen Gebrauchten, dann könnte er damit den 17 Zoller anzahlen. Gesagt getan.  

Wir bezahlten unsere USV (nach kurzer Verhandlung 190 Euro wegen Barzahlung) und packten auch noch den Monitor ins Auto. Über verschlungene Pfade ging es zurück zum Computerladen. Hier wurde der neue Monitor ausgeladen und der alte an uns übergeben. Wir bekamen sogar noch eine Flasche Reinigungsmittel dazu, das Zeug kriegt wirklich alles ab, was an so einem Gehäuse klebt.  

Nun hatten wir immer noch das kleine Problem einen passenden Schreibtischstuhl für mich zu finden. Aber auch hier wusste unser Verkäufer Rat: Gleich um die Ecke gäbe es einen Büromöbelladen, da hätte er seinen für 75 Lira gekauft. Also habe ich auch den Stuhl noch kurz getestet, für angenehm empfunden und wir zogen los, Stuhl kaufen. Es hat auch prima geklappt, Laden gefunden, Stuhl gesehen und nun bloß noch nach einem mit dunkelrotem Bezug statt blau gefragt. Hatten sie auch, einer kletterte ins Lager auf dem Zwischenboden und zerrte einen roten Drehstuhl mit Armlehnen raus. „Fein, was kostet der?“ – „140 Lira!“ – „Kann ja nicht sein – uns wurde gesagt, der kostet unter 70 Lira!“ – „Wer hat das gesagt? – „Na unser Freund so und so, vom Computerladen um die Ecke.“ „Ach so, na der hat den ohne Rückenverstellung.“ – „Rückenverstellung brauch ich nicht.“ – „Na dann haben wir den hier...“, zeigt auf einen blauen. „Gibt es den auch in Rot?“ Wieder kriecht einer ins Lager. „Leider, nein! Aber wenn Sie eine Stunde warten, beziehen wir einen mit rotem Stoff.“ – „Nicht so wichtig, ich nehme den Blauen. Was ist denn der endgültige Preis?“ – „Na, weil Sie es sind – 65 Lira!“ – „Ist OK, den nehmen wir!“ Bezahlt, den Stuhl zwischen uns genommen und wieder zurück zum Auto, Stuhl eingeladen und noch auf ein paar Abschiedsworte in den Computerladen. „Haben Sie einen Stuhl gefunden?“ – „Ja, besten Dank für die Empfehlung.“ – „Und, wie viel haben Sie bezahlt?“ – „65 Lira!“ – „Heh, das sind ja noch 10 Lira weniger als ich bezahlt habe!?“ Tja, so kann es gehen. Und wir waren nun endlich gerüstet, um ein zweites Computerzimmer einzurichten.  

Doch noch immer nervte unser Hauptproblem, das häufige Rausspringen der Sicherungen. Wir hatten ja unsere Spülmaschine schwer im Verdacht der Übeltäter zu sein und das Stromnetz durcheinander zu bringen. Als wir Ostersamstag Abend statt gemütlich fernsehen zu können, ständig mit den Sicherungen zu kämpfen hatten, reichte es uns schließlich und gleich am nächsten Morgen wurde der Spülmaschine zu Leibe gerückt. Nun muss ich noch dazu sagen, dass wir eine ganz besondere Spülmaschine, bzw. einen ganz besonderen Herd haben: Oben ist es ein Gasherd und unten drin ist statt eines Backofens eben die besagte Spülmaschine. Werbespruch damals (1992): „Spült Ihr Herd auch Ihr Geschirr?“ Das Ding ist eine  türkische Entwicklung für kleine Einbauküchen und braucht also Strom-, Wasser- und Gasanschluss. Da kann ja auch mal was nicht in Ordnung sein, dachten wir uns. Also zerrte Joe das Gerät aus seiner Nische, wo es seit fast sechs Jahren unangetastet gestanden hatte. Was darunter so zum Vorschein kam, möchte ich lieber nicht detailliert schildern.

Kurz, Joe konnte keinen Fehler finden, kriegte auch alles wieder zusammengebaut und den Rest des Ostersonntages verbrachten wir damit, die Küche (auch unter den übrigen Einbauschränken) gründlichst zu putzen und zu desinfizieren. Statt des geplanten Lammbratens aus dem Mikrowellen-Umluft-Grill-Ofen gingen wir schließlich Essen und holten am nächsten Tag einen Elektromechaniker, der dem Problem auf den Grund gehen sollte.  

Der isolierte kurzer Hand den Schutzkontakt am Spülmaschinen Stecker und erklärte uns, dass das Problem auch von unserer Fehlerstromschutzsicherung kommen könnte. Die älteren würden mit der Zeit extrem sensibel und schon bei leichter Luftfeuchtigkeit oder aus anderen unbedeutenden Gründen auslösen und den Strom unterbrechen. Wir sollten mal abwarten, ob es trotz der Isolierung immer noch auftreten würde. Wenn ja, wäre die Maschine nicht in Ordnung, wenn nicht, läge es an der Sicherung oder umgekehrt, genau weiß ich es nicht mehr! Wir fuhren schon mal auf Verdacht zu einem Elektroladen, um eine neue Fehlerstromschutzsicherung zu erwerben. Jetzt erklär mal jemandem auf türkisch was eine Fehlerstromschutzsicherung ist! Aber wir wurden verstanden und bekamen verschiedene Teile gezeigt. Preisklassen zwischen 20 und 100 Lira. Schließlich entschlossen wir uns für die billigste und vereinbarten noch Umtauschrecht, für den Fall, dass sie nicht in unseren Sicherungskasten passen sollte. Aber das Teil passte und fortan flog die Sicherung nicht mehr raus. Wir haben das gleiche dann vorsorglich auch in der oberen Etage gemacht.  

Joe hat dann mit seinem ungebremsten Forscherdrang die alten Sicherungen auseinander genommen und sich schließlich nur noch gewundert, dass wir überhaupt manchmal Strom hatten.  

Doch seitdem herrscht weitgehend Ruhe an der Stromfront - eine erhebliche Verbesserung für uns! Jetzt haben wir nur noch die gelegentlichen Stromausfälle im Stadtnetz, aber da die zur Zeit nicht so häufig sind, stellen wir sogar unsere diversen Digitaluhren wieder. Die haben zwar alle auch Batterien, aber bei längerem Stromausfall zeigen sie anschließend alle unterschiedliche Zeiten an. So läuft Joes Nachttischuhr auf Batterie in einer Stunde etwa 70 Minuten weiter, meine dagegen nur 62 Minuten!  

Seit Anfang Mai ist es schön warm geworden. Wir konnten die Gas-Heizöfen einmotten und wohl verpackt auf einem der Balkone lagern. Aber wie es hier so ist, kaum freut man sich über die angenehme Wärme wird es gleich wieder richtig heiß. Das Thermometer stieg in der dritten Maiwoche bis 35 Grad und auch nachts fallen die Temperaturen kaum unter 20 Grad. Statt heizen ist nun kühlen angesagt, nicht dass wir etwa schon die Klimaanlage im Schlafzimmer in Betrieb nehmen müssten, aber das Bier und andere Getränke müssen in den Kühlschrank und bei diesem Wetter schmeckt ein Eisbecher mit frischer gekühlter Melone besonders lecker.  

Wir haben also eine große Packung Eiskrem geholt und in unser Tiefkühlfach gestellt. Doch als wir dann nach einigen Tagen Eis essen wollten, war es kein Eiskrem mehr sondern nur Eissoße – der Kühlschrank kühlte nur noch gelegentlich und dann auch eher wenig. Zuerst haben wir den Thermostat ganz hoch gedreht, aber das brachte auch keinen echten Gefriereffekt. Der Kühlschrank war wohl am verröcheln. Bei der Hitze ist aber eine ordentliche Kühlung auch anderer Lebensmittel ganz wichtig.  

Seitdem Kemer sich zur Stadt entwickelt hat, gibt es hier ein Dutzend Läden, die unter anderem Kühlschränke verkaufen. Und weil es hier so heiß ist und die Familien so groß sind werden nur Jumbo-Kühlschränke angeboten. Ab 70 cm Breite und mannshoch und größer. Die Höhe war uns egal, aber in unsere Ecke passt maximal ein 60 cm breiter Kühlschrank. Da war das Angebot schon merklich geringer, die Preise schwankten von 600 bis 1000 Lira (350-600 Euro). Firma BEKO hatte ein Angebot mit 100 Lira Nachlass, wenn man den alten abgibt. Allerdings erklärte uns der BEKO-Händler sein Preis von 700 Lira hätte diesen Nachlass schon eingerechnet. Bei VESTEL gab es dann einen Kühlschrank nach unserem Geschmack für 600 Lira. 1,90 m hoch 60 cm breit und 2 getrennte Türen für Tiefkühlfach und Kühlschrank. Aber wir haben es uns erst noch mal etwas überlegt. 

Glücklicherweise, denn ein paar Tage später las ich in der Zeitung von einer neuen VESTEL- Kampagne, nach der es beim Kauf eines SX Kühlschrankes einen kleinen 37 cm Farb-Fernseher für 37 Lira dazu gibt. So waren wir am Donnerstag wieder bei VESTEL, schauten noch mal nach, ob unser Kühlschrank ein SX war (war er) und kauften nun den Kühlschrank samt Fernseher für schließlich 627 Lira. Gestern Vormittag wurde der Kühlschrank geliefert und später am Nachmittag von einem Techniker angeschlossen. Das hätten wir zwar auch selbst geschafft, aber gehört hier zum Service und ist wichtig für die Garantie. Den Fernseher gibt es aber voraussichtlich erst in der ersten Juni Woche.

Den alten Kühlschrank haben wir unten ins Bad zur Waschmaschine gestellt, zum Bier kühlen geht er schließlich noch. Und Dank unserer sichereren Stromversorgung können wir jetzt auch beide Geräte gleichzeitig anschließen, ohne das eine Sicherung rausfliegt.

PS: Der Fernseher war pünktlich am 2. Juni da und funktioniert einwandfrei.

 

Neues vom Strom - Februar 2009