Wintertourismus in Kemer -
Januar 2011
Wer dem
kalten und in diesem Jahr auch sehr schneereichen Winter in
Deutschland entfliehen möchte, ist in Kemer an der richtigen
Adresse. Die Tageshöchsttemperaturen im Schatten liegen auch im
Januar meist bei 12-15 Grad, in der Sonne ist es sogar richtig
warm. Viele Bäume sind grün und dazwischen leuchten die reifen
Orangen und Zitronen, irgendetwas blüht immer. Das Meer wird nie
kälter als 15 Grad, an flachen und windgeschützten Stellen wie
z.B. in Phaselis lädt es sogar zum Baden ein. Die Strände sind
leer, keine dichten Reihen von Sonnenliegen versperren den Weg,
aber an den meist kiesigen Strandabschnitten kann man nicht so
gut entlang wandern. An klaren Tagen hat man eine sehr gute
Fernsicht und kann sogar die schneebedeckten Berge hinter
Antalya sehen. Die Reiseveranstalter bieten sehr günstige
Wochenpreise für 300-400 Euro inklusive Flug.
Wer
allerdings glaubt, eine Woche Urlaub fast umsonst, verbunden mit
einer Rundfahrt und mehrmaligem Hotelwechsel, zu bekommen, muss
einfach wissen, dass es sich bei all diesen Angeboten um
Verkaufsfahrten handelt. Die Leder-, Gold- und Teppichhändler,
die unterwegs angefahren werden, sponsern Ihre billige Reise und
schlagen das auf die Verkaufspreise drauf. Die angeblichen
Schnäppchen sind schlicht überteuerte Waren, außerdem zahlen Sie
noch zusätzlich für ein Verpflegungspaket und sehr teure
Getränke in den Hotels. Unterm Strich kommen auch diese Reisen
(ohne dass Sie etwas einkaufen) auf die oben genannte Summe. Da
kann man sich die nervigen Verkaufsveranstaltungen eigentlich
sparen und gleich direkt buchen. Doch es gibt eingefleischte
Fans dieser Wintertouren, die inzwischen schon das fünfte Mal in
Pamukkale waren und die Gruppenreise zu den gleichen Zielen
jedes Jahr wieder genießen.
Im Winter
hält man sich mehr im Hotelzimmer auf, als in den Sommermonaten,
die richtige Zimmerwahl ist also wichtig. In der Region Kemer
liegt das Meer im Osten, der Strand verläuft von Norden nach
Süden und viele Hotels in Kemer stehen mit der Schmalseite zum
Meer. Es gibt also bestenfalls den seitlichen Meerblick über die
Balkons der Nachbarzimmer hinweg. Damit man im Winter die Sonne
auf dem windgeschützten Balkon genießen kann, sollte man ein
Zimmer nach Süden oder nach Westen zur Bergseite vorziehen.
Meerblick und Nachmittagssonne sind kaum möglich. Die Sonne
verschwindet jetzt im Januar kurz nach 17 Uhr hinter den Bergen
und im Schatten wird es gleich ziemlich kühl. Besonders bei
Tagesausflügen sollte man immer auch eine warme Jacke, lange
Hosen und Strümpfe dabei haben, egal wie sommerlich das Wetter
am Morgen war.
Wenn Sie
sich im Internet über Ihre Reise nach Kemer informiert und
unsere Seiten aufmerksam studiert haben, wissen Sie ja, dass Joe
sich über mitgebrachtes Bier (in Plasteflaschen vom LIDL) und
ich mich über Wurst und Schinken freue. An Ihrem ersten Tag in
Kemer rufen Sie uns an und dann treffen wir uns mit Ihnen vor
dem Hotel zwecks Übergabe (Fremde dürfen nicht in die Anlagen
rein), Bezahlung und Informationsaustausch. Ansonsten dient der
erste Tag meist der Erkundung des Hotels (Gibt es ein Hallenbad?
Wie sind die Essenszeiten?) und der näheren Umgebung. Zu Fuß
oder mit dem Bus kommen Sie nach Kemer-City, wie wir jetzt mal
den inneren städtischen Bereich nennen wollen, ein Rundgang
beginnt oft am weißen Uhrenturm, der einem Kirchturm sehr
ähnlich sieht. Hier starten die Busse in Richtung Antalya und
die anderen Ortsteile von Kemer (Kiris, Aslanbucak und Kuzdere),
die Busse nach Süden (Camyuva, Tekirova) besteigt man eine Ecke
weiter stadtauswärts vor dem "Carrefour" Supermarkt.
An der
Hauptstraße in Kemer wird zur Zeit gearbeitet, denn eine neue
Trinkwasserleitung wurde verlegt, die gesamte Fahrbahn etwas
verbreitert und nun neu gepflastert. Stadtauswärts ist man mit
den Arbeiten schon fertig, die neue Fahrbahn liegt und der
bepflanzte Mittelstreifen geht jetzt vor bis zur Ampel. Bisher
gab es hier eine etwas wirre Verkehrsführung und immer wieder
fuhren einem plötzlich Busse in die Quere, die neben dem
"Uhrenturmplatz" gehalten hatten und nun wendeten, um wieder
stadtauswärts zu fahren. Wenn montags auf dem Gelände hinter der
ersten Ladenreihe und der Post Markt ist, herrscht weiterhin ein
ziemliches Chaos, weil Parkplätze fehlen. Wer möchte aber schon
20 kg Obst und Gemüse weit schleppen? Den Marktbesuch am Montag
sollte sich aber kein Besucher entgehen lassen. Der Markt wird
früh morgens aufgebaut und dauert so lange es hell ist. Hier
gibt es neben Obst, Gemüse und Gewürzen auch Fisch, Käse,
Oliven, Honig, Seifen, Reis, Schuhe und Haushaltswaren, aber
keine Textilien. Die werden den Touristen in Kemer dienstags
zwischen der Hafenstraße (Fußgängerzone) und dem großen
Parkplatz (ehemaliges Rallye-Gelände) angeboten. Die
Markttermine der anderen Orte finden Sie auf unserer
Basar-Seite.
Beim
Bummel durch die Stadt werden Sie feststellen, dass jetzt im
Winter viele Geschäfte geschlossen sind, andere haben geöffnet
und locken mit Sonderangeboten. Nach Einbruch der Dunkelheit ist
aber fast alles zu. Schauen Sie sich die Angebote der lokalen
Reiseveranstalter für Tagesausflüge an und vergleichen Sie die
Preise oder nehmen Sie sich gleich für ein paar Tage ein
günstiges Mietauto (ab 25 Euro pro Tag plus Sprit) und fahren
selbst zu den interessanten Ausflugszielen in der Umgebung.
Da wäre
unsere erste Empfehlung das Gebiet der antiken Stadt
Phaselis zwischen Camyuva und
Tekirova in Richtung Süden gelegen, auch mit dem Dolmus nach
Tekirova plus Fußweg zu erreichen. Hier bezahlt man 8 TL
Eintrittsgeld und kann einen ganzen Tag zwischen Ruinen und
Strand verweilen. Verpflegung und Getränke gibt es im Winter
nicht zu kaufen, die muss man mitbringen. Aber auch
Olympos oder
Rhodiapolis bei Kumluca sind lohnende Ziele für Freunde
alter Steine. An klaren Tagen, wenn der Gipfel des
Tahtali nicht hinter Wolken versteckt ist, empfehlen wir auch
eine Fahrt mit der Seilbahn
(28 Euro pro Person), um von dort oben den Blick auf die
Taurusberge und die Mittelmeerküste genießen zu können. Ein
Skigebiet gibt es auf dem Berg aber nicht, obwohl das in einigen
Reiseführern noch so angepriesen wird. Da oben weht ein
besonders frischer Wind, warme Kleidung, Mütze und Handschuhe
sollte man schon mithaben. Ein guter Sonnenschutz ist ebenfalls
angeraten.
Um mehr
von Land und Leuten zu sehen, kann man mit dem Dolmus in die
anderen Stadtteile von Kemer, Aslanbucak oder
Kuzdere fahren und dort
spazieren gehen. Ein Bummel durch Kemer und anschließend hinauf
auf den "Antennenhügel" bietet schöne Aussichtspunkte auf Kemer
und Kiris. Wer eine Tour nach Myra/Kekova zur Nikolauskirche
plant, sollte wissen, dass eine Strecke fast 100 km lang ist,
man sitzt also mindestens zwei Stunden im Bus, dazwischen gibt
es auch noch Verkaufsstopps. Nach Pamukkale sind es sogar 300
km, das ist im Rahmen einer Tagestour (hin und zurück) nicht
mehr zu schaffen, aber wer würde seinen Ostseeurlaub für einen
Tag unterbrechen, um den Harz zu besuchen? Hier haben Sie einen
Link zu einem Kartenausschnitt der Provinz Antalya von Kas
bis Alanya, um Ihre Ausflüge besser planen zu können.
Sollte es
nun ausgerechnet während Ihrer Ferienwoche in Kemer an mehreren
Tagen regnen, so nutzen Sie die Wellness Angebote im Hotel,
lesen Sie gemütlich ein/zwei Bücher oder ziehen Sie sich die
regenfesten Sachen und Gummistiefel an und stapfen los. So ein
Regentag ist auch eine gute Gelegenheit, um in
Antalya das Antikenmuseum zu
besichtigen oder sich einfach ein paar Stunden in einem der
großen Einkaufszentren (Migros oder Özdilek) zu vergnügen. Sie
können aber auch in Kemer in einen der Supermärkte gehen und die
Angebote und Preise mit denen in Deutschland vergleichen, dann
können Sie schnell verstehen, warum wir uns etliches mitbringen
lassen.
Hier noch weitere
Bilder
vom Januar 2011 in Kemer und unsere
Bildershow
Kemer 2010
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