
Olympos

Die antike Stadt Olympos (auch Olimpos geschrieben) liegt etwa
40 km südlich von Kemer an der Bucht von Cirali/Olympos. Man
erreicht die Ruinenstadt von der Seeseite aus über den Strand
von Cirali, direkt vom Boot aus oder mit dem Auto über die
Straße nach Olympos/Adrasan. Die genauere Wegbeschreibung finden
Sie auf der Cirali-Seite.
Die Stadt wurde an den Ufern eines
Flusses erbaut der hier von West nach Ost ins Meer mündet. In
antiken Zeiten hatte man diesen Fluss zu einem Kanal ausgebaut, so dass Schiffe in die Stadt hineinfahren
konnten. Über Brücken gelangte man vom Süd- in den Nordteil der Stadt.
Von diesen Anlagen ist heute fast nichts mehr zu sehen, aber als
wir die Ruinen an einem sonnigen Januartag besuchten,
vermittelten uns die vom Regen teilweise gefluteten Wege einen kleinen
Eindruck davon, wie es hier früher ausgesehen haben mag.

Die aufgestellten Hinweisschilder
in verschiedenen Sprachen, darunter auch "Deutsch", sollen
den Touristen
über die Geschichte der Stadt informieren. Allerdings war der
Verfasser des deutschen Textes der Sprache wohl nicht sehr
kundig und hat mit Hilfe eines Wörterbuches oder Freundes, der
einen Bekannten hat, welcher mal in Deutschland lebte, einen etwas
verwirrenden Text zusammengebastelt.

Wie auch immer, die Stadtgründung
liegt über 2200 Jahre zurück und Olympos hatte auch mal Sitz und drei
Stimmen im Lykischen Bund, dem herrschenden lokalen Machtbündnis. Viele schriftliche Überlieferungen
gibt es nicht, die Näheres über die ursprüngliche Geschichte der Stadt
berichten könnten. Wie bei dieser Lage mit einem geschützten Seehafen nicht
anders zu erwarten, haben sich hier auch mal Piraten
niedergelassen, die dann von römischen Truppen vertrieben
wurden. Irgendwann war Olympos auch ein Bischofssitz und nach den
Kreuzzügen bauten Genueser eine Festung südlich der Antiken
Stadt. Deren Reste sieht man auf den dem Meer abgewandten
Höhenzügen sehr deutlich.

Die Stadt fiel seit etwa 1200 in
eine Art Dornröschenschlaf und dämmerte verlassen vor sich hin. Die antiken Gebäude, Bäder und
Tempel wurden teilweise verschüttet oder einfach von der üppigen
Vegetation überwuchert. Türkische Nomaden nutzten einige Bauten,
um im Winter mit ihren Herden hier zu wohnen, bevor sie im
Sommer wieder auf die Almen in das Taurusgebirge zogen. Erst vor
etwa 25 Jahren hat man begonnen, einen Teil der Ruinen
freizulegen und zu sichern. So sind erst wenige Wege durch das
Gestrüpp gebahnt worden und wie oben erwähnt, einige
Hinweistafeln aufgestellt worden.

Der interessierte Besucher sollte
sich Zeit nehmen, diese verwunschene Anlage zu erkunden. Feste
Schuhe und lange Hosen, die ihn vor Kratzern durch Dornenbüsche
schützen sind angeraten. Immer wieder zweigen links vom Hauptweg
Geläufe ab, die uns zu weiteren Sehenswürdigkeiten führen.
Zwischendurch kann man sich auf eine alte Steinmauer setzen und
versuchen sich vorzustellen, wie das Leben hier früher ablief:
Der Lärm vom Hafen, die aufdringlichen Händler, hübsche Mägde,
die die Höfe der Häuser fegten, vornehme Damen, die aus den
vergitterten Fenstern auf das Treiben in den Gassen schauten...
Diese Art der Geschichtserfahrung ist weit entfernt von der
meist sterilen Darbietung ausgegrabener Schätze in den Museen
Europas, die auf verschlungenen Pfaden auch von dieser kleinen
Stadt dorthin gelangt sind.

Was nur mag in 50 oder 100 Jahren
wohl von den modernen Tourismuspalästen, die heute überall an
der lykischen Küste übereilig hingeklotzt werden, noch übrig
sein? In Olympos
findet man den originalen etwa zweitausend Jahre alten Mosaikboden und einige kleinere Kuppeln des
antiken
Badehauses, Reste eines Tempels und eines Theaters, zahlreiche
steinerne Grabdenkmäler und immer wieder Mauerstücke, die ahnen
lassen, was für prächtige Gebäude hier einstmals standen.

Wir bitten Sie diese Schätze der
Weltkultur zu erhalten und zu bewahren und sich während ihres
Besuches dementsprechend zu verhalten. Selbstverständlich dürfen
Sie sich an den reichlich wuchernden Lorbeerbäumen (Büsche kann
man diese Riesen ja nicht mehr nennen) bedienen (garantiert unbehandelt!)
und Ihren Lieben daheim "echten" olympischen Lorbeer, sei es als
Siegerkranz oder auch nur zum Würzen von Speisen, als
originelles Souvenir mitbringen. Noch mehr Hintergrundwissen
zu Olympos erfahren Sie beim Besuch unserer Website
www.tahtali.de.


Meist weniger an den antiken
Stätten interessiert sind zahlreiche junge Leute aus aller
Herren Länder, die als Individualtouristen mit Rucksack und
Tasche nach Olympos kommen und hier in einfachen Blockhütten ein
paar Tage bleiben. Sie wollen andere junge Leute treffen und
noch einen Hauch Abenteuer spüren. Tagsüber liegt man im Sommer
dicht an dicht am Strand, da knüpft man leicht Kontakte, abends
kann man in zahlreichen kleinen Bars und Discos zu live Musik
tanzen oder sich auch noch angeregt unterhalten. Hier ist der
Musikpegel bei weitem nicht so hoch wie in den Mammutdiscos in
Kemer. Die Preise für Getränke bleiben in einem vernünftigen
Rahmen. All-inclusive Bändchen an den Handgelenken wird man hier
vergeblich suchen. Mein Sohn (27) verbrachte im August 2006 fünf
Tage in Olympos und war begeistert.

Die wohl bekannteste
Baumhaus-Pension in Olympos ist "Kadir's
Treehouses", die wir hier gesondert vorstellen.
Am 14. Oktober 2009 wurde Olympos
von einer Flut heimgesucht und zahlreiche Autos ins Meer
gespült, Fotos sehen Sie
hier.

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