www.kemer-tr.info: Der aktuelle online Reiseführer für Kemer und Umgebung -Der online Reiseführer für Kemer und Umgebung mit wertvollen Informationen für Reisende, illustriert durch zahlreiche Bilder. Hier können Sie Ihren türkischen Urlaubsort KEMER schon vor der Abreise etwas kennen lernen. Hier erfahren Sie alles über Kemer, Beldibi, Göynük, Kiris, Kuzdere, Camyuva, Tekirova, Cirali, Olympos und die beeindruckende Bergwelt des westlichen Taurusgebirges.  

Olympos

Die antike Stadt Olympos (auch Olimpos geschrieben) liegt etwa 40 km südlich von Kemer an der Bucht von Cirali/Olympos. Man erreicht die Ruinenstadt von der Seeseite aus über den Strand von Cirali, direkt vom Boot aus oder mit dem Auto über die Straße nach Olympos/Adrasan. Die genauere Wegbeschreibung finden Sie auf der Cirali-Seite.

Die Stadt wurde an den Ufern eines Flusses erbaut der hier von West nach Ost ins Meer mündet. In antiken Zeiten hatte man diesen Fluss zu einem Kanal ausgebaut, so dass Schiffe in die Stadt hineinfahren konnten. Über Brücken gelangte man vom Süd- in den Nordteil der Stadt. Von diesen Anlagen ist heute fast nichts mehr zu sehen, aber als wir die Ruinen an einem sonnigen Januartag besuchten, vermittelten uns die vom Regen teilweise gefluteten Wege einen kleinen Eindruck davon, wie es hier früher ausgesehen haben mag.

Die aufgestellten Hinweisschilder in verschiedenen Sprachen, darunter auch "Deutsch", sollen den Touristen über die Geschichte der Stadt informieren. Allerdings war der Verfasser des deutschen Textes der Sprache wohl nicht sehr kundig und hat mit Hilfe eines Wörterbuches oder Freundes, der einen Bekannten hat, welcher mal in Deutschland lebte, einen etwas verwirrenden Text zusammengebastelt.

Wie auch immer, die Stadtgründung liegt über 2200 Jahre zurück und Olympos hatte auch mal Sitz und drei Stimmen im Lykischen Bund, dem herrschenden lokalen Machtbündnis. Viele schriftliche Überlieferungen gibt es nicht, die Näheres über die ursprüngliche Geschichte der Stadt berichten könnten. Wie bei dieser Lage mit einem geschützten Seehafen nicht anders zu erwarten, haben sich hier auch mal Piraten niedergelassen, die dann von römischen Truppen vertrieben wurden. Irgendwann war Olympos auch ein Bischofssitz und nach den Kreuzzügen bauten Genueser eine Festung südlich der Antiken Stadt. Deren Reste sieht man auf den dem Meer abgewandten Höhenzügen sehr deutlich.

Die Stadt fiel seit etwa 1200 in eine Art Dornröschenschlaf und dämmerte verlassen vor sich hin. Die antiken Gebäude, Bäder und Tempel wurden teilweise verschüttet oder einfach von der üppigen Vegetation überwuchert. Türkische Nomaden nutzten einige Bauten, um im Winter mit ihren Herden hier zu wohnen, bevor sie im Sommer wieder auf die Almen in das Taurusgebirge zogen. Erst vor etwa 25 Jahren  hat man begonnen, einen Teil der Ruinen freizulegen und zu sichern. So sind erst wenige Wege durch das Gestrüpp gebahnt worden und wie oben erwähnt, einige Hinweistafeln aufgestellt worden.

Der interessierte Besucher sollte sich Zeit nehmen, diese verwunschene Anlage zu erkunden. Feste Schuhe und lange Hosen, die ihn vor Kratzern durch Dornenbüsche schützen sind angeraten. Immer wieder zweigen links vom Hauptweg Geläufe ab, die uns zu weiteren Sehenswürdigkeiten führen. Zwischendurch kann man sich auf eine alte Steinmauer setzen und versuchen sich vorzustellen, wie das Leben hier früher ablief: Der Lärm vom Hafen, die aufdringlichen Händler, hübsche Mägde, die die Höfe der Häuser fegten, vornehme Damen, die aus den vergitterten Fenstern auf das Treiben in den Gassen schauten... Diese Art der Geschichtserfahrung ist weit entfernt von der meist sterilen Darbietung ausgegrabener Schätze in den Museen Europas, die auf verschlungenen Pfaden auch von dieser kleinen Stadt dorthin gelangt sind.

Was nur mag in 50 oder 100 Jahren wohl von den modernen Tourismuspalästen, die heute überall an der lykischen Küste übereilig hingeklotzt werden, noch übrig sein? In Olympos findet man den originalen etwa zweitausend Jahre alten Mosaikboden und einige kleinere Kuppeln des antiken Badehauses, Reste eines Tempels und eines Theaters, zahlreiche steinerne Grabdenkmäler und immer wieder Mauerstücke, die ahnen lassen, was für prächtige Gebäude hier einstmals standen.

Wir bitten Sie diese Schätze der Weltkultur zu erhalten und zu bewahren und sich während ihres Besuches dementsprechend zu verhalten. Selbstverständlich dürfen Sie sich an den reichlich wuchernden Lorbeerbäumen (Büsche kann man diese Riesen ja nicht mehr nennen) bedienen (garantiert unbehandelt!) und Ihren Lieben daheim "echten" olympischen Lorbeer, sei es als Siegerkranz oder auch nur zum Würzen von Speisen, als originelles Souvenir mitbringen. Noch mehr Hintergrundwissen zu Olympos erfahren Sie beim Besuch unserer Website www.tahtali.de.

Meist weniger an den antiken Stätten interessiert sind zahlreiche junge Leute aus aller Herren Länder, die als Individualtouristen mit Rucksack und Tasche nach Olympos kommen und hier in einfachen Blockhütten ein paar Tage bleiben. Sie wollen andere junge Leute treffen und noch einen Hauch Abenteuer spüren. Tagsüber liegt man im Sommer dicht an dicht am Strand, da knüpft man leicht Kontakte, abends kann man in zahlreichen kleinen Bars und Discos zu live Musik tanzen oder sich auch noch angeregt unterhalten. Hier ist der Musikpegel bei weitem nicht so hoch wie in den Mammutdiscos in Kemer. Die Preise für Getränke bleiben in einem vernünftigen Rahmen. All-inclusive Bändchen an den Handgelenken wird man hier vergeblich suchen. Mein Sohn (27) verbrachte im August 2006 fünf Tage in Olympos und war begeistert.

Die wohl bekannteste Baumhaus-Pension in Olympos ist "Kadir's Treehouses", die wir hier gesondert vorstellen.

 

Am 14. Oktober 2009 wurde Olympos von einer Flut heimgesucht und zahlreiche Autos ins Meer gespült, Fotos sehen Sie hier.