www.kemer-tr.info: Der aktuelle online Reiseführer für Kemer und Umgebung -Der online Reiseführer für Kemer und Umgebung mit wertvollen Informationen für Reisende, illustriert durch zahlreiche Bilder. Hier können Sie Ihren türkischen Urlaubsort KEMER schon vor der Abreise etwas kennen lernen. Hier erfahren Sie alles über Kemer, Beldibi, Göynük, Kiris, Kuzdere, Camyuva, Tekirova, Cirali, Olympos und die beeindruckende Bergwelt des westlichen Taurusgebirges.  

Hotels und Pensionen

 

In der Region Kemer gibt es bereits zahlreiche Hotels aller Kategorien mit über 120.000 Betten und jedes Jahr kommen neue hinzu. Darüber hinaus gibt es unzählige Pensionen, deren Bettenanzahl nicht von der Statistik erfasst werden. In Kemer-Stadt, also nicht im Landkreis Kemer, zu dem noch weitere Touristenorte gehören, hat man es 2008 geschafft die beiden letzten Plätze direkt am Ufer zu bebauen. Na, macht ja nichts, es gibt ja auch 5-Sterne Hotels in der vierten Reihe.

 

In der Hochsaison von Juni bis Oktober herrscht in den Touristenorten ein allgemeines Bauverbot, damit die Touristen durch den Baulärm nicht gestört werden. In der Vorsaison von März bis Mai ist dann immer Endspurt und überall wird aufs Heftigste gewerkelt. Andere Hotels werden renoviert, die Wasserschäden überpinselt und hier und da noch schnell eine Etage aufgestockt. Ganz zum Schluss werden dann Wege und Gärten angelegt und schließlich sieht alles wieder sauber und grün aus.

 

In der Türkei gibt es verschiedene Kategorien von Unterbringungsmöglichkeiten, Zimmer mit Dusche und WC gehören in der Kemer Region allgemein zum Standard. Die Zuordnung zu den verschiedenen Kategorien erfolgt auf Antrag nach landeseigenen Standards. Es gibt Hotels mit 1-5 Sternen, Feriendorfanlagen (Tatil köyler) und Pensionen. Dabei handelt es sich um Kriterien, die nicht direkt mit den international festgelegten Standards vergleichbar sind.

 

Die Pensionen (Pansiyon) sind oft kleine Familienbetriebe mit wenigen Zimmern und bieten meist nur Übernachtung mit Frühstück an. Die Zimmer sind eher einfach aber zweckmäßig eingerichtet. Gerade für den Individualurlauber, der mehr von Land und Leuten kennen lernen will, können diese preiswerten Unterbringungsmöglichkeiten ein echter Tipp sein.

 

Die Feriendorfanlagen (Clubanlagen) variieren in Größe und Ausstattung. Häufig sind neben dem Hauptgebäude noch zahlreiche kleinere Wohngebäude im Gelände verstreut. Man kann hier Zimmer, kleine Ferienwohnungen oder eine ganzes Ferienhaus mieten. In der Türkei heißen solche Anlagen "Tatil Köy" und in Kemer sind diese natürlich alle erstklassig "Birinci Sinif Tatil Köy" (als Übersetzung habe ich schon "Erste Klasse Feiertags Dorf" gesehen).

 

Innerhalb der Clubanlagen wurde als erstes das Bargeld abgeschafft, man kaufte Perlen (Boncuk) für die man Getränke erhielt. Heute haben alle Clubanlagen ein All-Inklusive-Programm. Die erste Feriendorfanlage in Kemer war der heutige Club Med, 1972 von einer italienischen Firma erbaut und einige Jahre von dieser auch betrieben. Wer in einem Ferien-Club Urlaub macht, darf im Sommer mit ständiger mehr oder weniger (meist mehr) lautstarker Animation rechnen. Das fängt mit dem Lautsprecheraufruf zum Frühsport (Ich will aber noch schlafen...!) an, geht weiter mit heiteren Spielchen zu denen extra angestellte Animateure die Gäste ständig auffordern, hin zur Disko bis tief in die Nacht. Nix da mit Faulenzen im Urlaub! Vielleicht haben Sie ja ein Abkommen mit den Organisatoren von Tagesausflügen...

 

Hotels gibt es in allen Größen und Preisklassen: Kleine, mehr oder weniger gemütliche Häuser mit 20 Zimmern, bis hin zu „Prachtbauten“ in Marmor, Chrom oder auch nett bemaltem Beton mit über 1.000 Betten. Wer in seinem Reisekatalog ein 3-Sterne Haus angeboten findet, muss wissen, dass dies vergleichsweise immer noch ein sehr einfach eingerichtetes Haus ist. Man kann nicht immer Klimaanlage oder Heizung erwarten, das Hotelrestaurant besteht meist nur aus Tischen auf der Terrasse am Pool (falls vorhanden), in den Zimmern gibt es Bett, Stuhl und Schrank. Natürlich gibt es auch wesentlich besser ausgestattete 3-Sterne Hotels, aber man sollte halt nicht zu viel erwarten. Bei 4- oder 5-Sterne Hotels der Landeskategorie kann man eigentlich nicht viel falsch machen, aber wer hier einen Luxus und Service wie in einem Pariser 5-Sterne-Hotel erwartet, sollte mal überlegen, dass man dort für eine Nacht soviel zahlt wie in Kemer für eine ganze Woche (und das all-inclusive, womöglich noch mit Flug). Es sind halt eher 5 Sonnenblumen als Sterne.

 

Ergänzend möchten wir hinzufügen, dass die Inflation der Sterne (Sonnenblumen) mit dem Bau immer neuer Hotels munter fortgesetzt wird. Jedes neue Hotel heftet sich die fünf Sterne ans Portal, obwohl es vom Service sowie von der Bauweise und Lage nicht immer europäischen Erwartungen entspricht. Leider gilt das oft auch für das hotelnahe Ambiente, welches mit den „Wunsch-Sternen“ nicht so richtig korrespondiert.

 

Das "All-inklusive" Angebot hat sich durchgesetzt, obwohl es ab und zu Überlegungen gibt, es wieder einzuschränken. Angesichts der in der Türkei stark gestiegenen Kosten muss gespart werden und natürlich auch am Personal. Einen „echten“ 5-Sterne-Koch wird man für die gezahlten 800 Euro Monatsgehalt selbst in der Türkei nicht finden. Zur objektiven Bewertung kann man die Anzahl der im Hotel frisch angebotenen Obstsorten mit der auf dem örtlichen Wochenmarkt vergleichen und sich dann sein eigenes Urteil bilden.

 

Durch mangelndes Management und unqualifiziertes Personal kann man das beste Hotel in kurzer Zeit herunter wirtschaften. Wenn man bedenkt, das mit Saisonbeginn 2009 allein in der Region Kemer wieder Hotels mit ca. 4000 neuen Betten in Betrieb gehen sollen, kann man in etwa erahnen wie sich solche Steigerungsraten auf die Qualität auswirken.

 

Das größte Problem für den Tourismus in der Türkei ist sein eigener Erfolg, d.h. die Bettenkapazitäten werden viel schneller ausgebaut, als qualifiziertes Personal ausgebildet werden kann. Bei jedem Saisonbeginn startet dann das große "Headhunting" und die neuen Hotels werben Personal ab. Allein 2005 haben in der Provinz Antalya über 20 neue 5 Sterne Hotels mit etwa 12000 Betten aufgemacht. Diese brauchten schlagartig ca. 12000 Leute an Personal. Von den nun etablierten Hotelfachschulen kommen pro Jahr in der gesamten Türkei jedoch nur etwa 7000 Absolventen auf den Markt. Logisch, dass manche Hotels deshalb nehmen müssen was sie kriegen können und das Personal erst bei laufendem Betrieb angelernt wird. Dieses "learning by doing" führt dann dazu, dass man auch als älterer Gast höflichst gefragt wird "Was trinkst Du?" - nicht aufregen (Sie wissen jetzt ja warum) und denken - Kaya lässt schön grüßen!

 

Auch 2014 werden wieder etliche neue Hotels in der Region Kemer eröffnet werden. Man fragt sich, wie das geht, wo doch eigentlich alle Strandgrundstücke seit Jahren zugebaut sind. Nun, dann reißt man eben mal eine große Anlage in bester Lage komplett ab, weil das Hotel nach 25 Jahren Betrieb anscheinend nicht mehr rentabel renoviert werden konnte und ein Neubau auch gleich die Chance bietet, auf dem selben Grundstück noch ein paar Gebäude mit ein paar Etagen mehr zu bauen. (Beispiel das ehemalige "Kiris World" Hotel in Kiris)

 

Andere Hotels wechseln den Besitzer und die ehemals lockere Bebauung der Anlage wird deutlich verdichtet, statt Tennisplätzen lieber noch ein paar Bettenhäuser mehr, so gesehen in Göynük und Beldibi.

 

Oder es werden Grundstücke doch noch zur Bebauung frei gegeben, die vorher unter Naturschutz und/ oder im Bereich von archäologischen Fundstücken lagen. So will die Rixos Kette noch ein neues Hotel in Tekirova direkt an der südlichen Bucht von Phaselis bauen. Hier protestieren allerdings zahlreiche Naturschützer gegen die Pläne. In Beldibi hat man in die nördlichste Ecke ein neues Hotel gebaut und bei der Gelegenheit auch gleich den Zugang zur Steinzeithöhle abgeriegelt. Dann ging das Unternehmen allerdings praktisch zur Eröffnung pleite, wurde wieder geschlossen und soll nun unter neuem Namen demnächst eröffnet werden (Ende April 2014). Inzwischen musste auch der Zugang zur Höhle wieder geöffnet werden, mal abwarten, wie lange es so bleibt. Bilder zum Hotel Vertia-Premier Palace gibt es hier.

 

Zumindest bei einigen der Hotels, die wir Anfang April 2014 zuletzt angesehen und fotografiert haben, wagen wir die angesagten Eröffnungstermine im Mai oder Anfang Juni 2014 zu bezweifeln. Urlaubssuchende, die wirklich im von ihnen ausgesuchten Hotel einen erholsamen Urlaub verbringen wollen, sollten auf Eröffnungsschnäppchen lieber verzichten und abwarten, bis erste Reisende von einem fertigen Hotel berichtet haben. Wir können (und wollen) auch nicht immer mit der Kamera neben den Hotels stehen und gucken, ob sie nun wirklich fertig sind.

 

Da die Reiseveranstalter große Bettenkontingente in den Hotels und Clubanlagen im Voraus einkaufen, können diese ihre Reisen oft billiger anbieten als die Hotelzimmer im Inland bei Einzelbuchung kosten. Das gilt besonders, wenn man weitere Leistungen wie Flug und Transfer vom und zum Flughafen mit einrechnet. Wer trotzdem sein Hotel selbst buchen möchte, sollte versuchen einen günstigen Preis auszuhandeln. Die Zimmerpreise, die an der Rezeption gezeigt werden, sind wohl eher Wunschvorstellungen oder dazu gedacht dem Pauschalurlauber ein Super-Schnäppchen vorzugaukeln.

 

Hier zum Schluss noch die Anmerkung, dass das wirklich allererste Hotel in Kemer bereits vor mehr als 800 Jahren erbaut wurde! Das Seldschukische Jagdhaus war die Nobelherberge für Sultane, die von weit aus dem Osten her in unsere Region zur Jagd kamen. Wir empfehlen Ihnen dort mal vorbeizuschauen und den originären „Türkischen“ Baustil zu bewundern, der gar nichts mit dem antiken oder gar heutigen zu tun hat, aber vielleicht gerade deswegen so lange Zeiten in gutem Zustand überdauert hat.