
Die antike Hafenstadt Phaselis

Phaselis
befindet sich 15 km vom Zentrum Kemers
entfernt und liegt östlich der Fernstraße D-400 (Kemer
– Kumluca). Man kann mit dem
Dolmus von
Kemer in Richtung Süden (Tekirova
oder Kumluca) fahren und am Abzweig
Phaselis aussteigen, in den
Sommermonaten fahren die Busse auch den einen km bis zum
Kassenhäuschen (Eintritt: 36 TL pro Person, Stand August 2019) und
dann sind es zu Fuß noch
einmal ca. 1,5 km bis man die eigentliche antike Stadt erreicht
hat. Im Frühjahr und Herbst ein netter Spaziergang, im Sommer
sollte man sich vielleicht doch zu viert in
Kemer ein Taxi für die Hin- und Rückfahrt leisten (um 50
€). Ein Mietwagen in Verbindung mit dem Besuch der
Seilbahn ist
ebenfalls sinnvoll. Viele Ausflugsboote aus Kemer legen im
Südhafen an. Die meisten Bootstouristen verzichten wegen des
Eintrittspreises leider auf eine Besichtigung. Sie wissen nicht,
was ihnen da entgeht! Aber auch wer direkt vom Boot aus die
Ruinenstadt besichtigt, sollte ordentlich gekleidet auftreten
und möglichst feste Schuhe anhaben - Flip-Flops sind hier
ungeeignet!

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Blick auf den Tahtali über die Südbucht von
Phaselis |

Ein Tagesausflug nach Phaselis
bietet viele Möglichkeiten: Spaziergänge durch die mit Kiefern
bewaldete Anlage, Besichtigung der antiken Stätten, baden an
einer der Buchten, Schnorcheln über versunkenen Stadtteilen oder
auch angeln und picknicken (Lagerfeuer machen und Grillen sind
jedoch streng verboten). Gerade für Kinder kann
das ein erlebnisreicher Tagesausflug
werden. Sie können in den Ruinen rumklettern, am Nordhafen nach
kleinen Muscheln und Einsiedlerkrebsen suchen (selten, aber es
gibt einige) und anschließend im flach abfallenden Wasser an der
südlichen Bucht gefahrlos planschen und am Sandstrand auch
buddeln. Ausreichend Getränke und Verpflegung dabeizuhaben ist
wichtig, aber es gibt inzwischen auch ein "Museums-Cafe" neben
dem Parkplatz an dem Aquaeduct.
Der sogenannte „Lykische
Pfad“ führt direkt von unserem Haus in Kuzdere zu den Ruinen
von Phaselis. Ein heißer Tipp für Backpacker und Wanderer.
Allerdings ist die Strecke nicht durchgehend gut ausgeschildert
und so treffen wir immer wieder bepackte Wanderer, die an der
D-400 entlang irren.

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Blick vom Tahtali auf die Halbinsel von Phaselis
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Ihre Blütezeit hatte die Hafenstadt
Phaselis vor über 2000 Jahren. Selbst Alexander der Große
verbrachte hier mal einen Winter (334/333 v. Chr.) und sammelte
Kräfte für die nächste "Keilerei". Die einzelnen Gebäude werden
in verschiedenen Reiseführern mit unterschiedlichen Namen und
Bestimmungen erklärt. Wer will heute schon festlegen, welchem
Zweck ein Bauwerk diente, dass vor 2500 Jahren erbaut wurde und
mehrere hundert Jahre intensiv genutzt wurde? Theater,
Sklavenmarkt, Gericht, Volksvertreterversammlung... und ob das
Badehaus (mit den Resten eines Hypocaustus) ausschließlich
medizinischen Zwecken diente oder nicht doch auch ein Haus für
andere Freuden war? Wer offenen Auges umherstreift erkennt Reste
aus griechischer, römischer und byzantinischer Zeit.


Aus unserer Sicht ist der Besuch von
Phaselis ein „MUSS“ für jeden Kemer
Urlauber. Seitdem wir eine Dauerkarte für die staatlichen Museen
der Türkei (Müze Kart) haben, sind wir häufig dort und entdecken
bei jedem Besuch immer noch etwas Neues: So die ausgedehnten
Steingräber auf den Klippen der Nordnekropole, die inzwischen
abgedeckte Zisterne neben dem Rundturm, blühende Erdbeerbäume
und andere schöne Pflanzen sowie immer neue bauliche Details in
den Ruinen, sehen Sie
hier unsere
Diashow.

Für die Sicherheit der Besucher sorgt unter anderem auch
die Jandarma (Gendarmerie), die wir sogar mit Pferden in
Phaselis angetroffen haben. Allerdings können auch die
berittenen Kräfte nicht verhindern, dass immer wieder
Ausflugsboote ihre Abwassertanks vor den Buchten von Phaselis
ins Meer entleeren.

Ein preiswerter Reiseführer für die Türkei / Südküste ist
im ADAC Verlag erschienen, kostet 4,95 Euro und ist zumindest
für antike Stätten fast immer aktuell. Ansonsten verändert sich
das touristische Bild in Kemer fast
täglich, da kann kein Buch mithalten. Wir bemühen uns daher sehr
mit den aktuellen Entwicklungen Schritt zu halten.
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