www.kemer-tr.info: Der aktuelle online Reiseführer für Kemer und Umgebung -Der online Reiseführer für Kemer und Umgebung mit wertvollen Informationen für Reisende, illustriert durch zahlreiche Bilder. Hier können Sie Ihren türkischen Urlaubsort KEMER schon vor der Abreise etwas kennen lernen. Hier erfahren Sie alles über Kemer, Beldibi, Göynük, Kiris, Kuzdere, Camyuva, Tekirova, Cirali, Olympos und die beeindruckende Bergwelt des westlichen Taurusgebirges.  

Çamyuva

Südlich von Kemer liegt die Kleinstadt Çamyuva (sprich Tschamjuva), vom kemeraner Stadtteil Kiris durch den Fluss Agva getrennt. Der Besucher kann sich an einem einmaligen Panorama, geprägt von den mächtigen Bergen des westlichen Taurus und dem einladenden Strand der Türkischen Riviera erfreuen. Dabei lädt der höchste Berg der Region, der Tahtali, zu einer Seilbahnfahrt ein.

Es gibt in Çamyuva etliche Hotels (ca. 25) verschiedener Größen und Klassen. Zuerst hat man hier  Ferien-Clubanlagen auf großen Grundstücken am Meer errichtet. In einer zweiten Bauwoge ab 2000 wurden immer mehr mittelgroße Häuser in zweiter und dritter Reihe gebaut. Nachdem der Platz, auch der am Strand, sehr eng wurde, hat die Bauwut aber deutlich nachgelassen und so kommt in diesem Jahr (2009) nur ein einziges neues Hotel (White Lilyum) dazu, das Ende Mai die ersten Gäste aufgenommen hat. Das ehemalige Hotel „VERA“ firmiert nunmehr wie früher schon einmal als „Naturland“, mal sehen wie lange der Name auch Programm sein wird?

In Çamyuva haben, wie in vielen anderen Touristenhochburgen auch, die großen Hotelanlagen weite Strandabschnitte reserviert und abgesperrt. Nur noch auf etwa 500 m Länge, südlich der Flussmündung, ist der Strand für alle frei zugänglich und nicht von Sonnenschirm- und Liegenvermietern besetzt. Das war bis vor kurzem auch unser bevorzugter Badeort, doch dem „einheimischen Charme“ dieses Platzes können wir zunehmend weniger abgewinnen.

In den Wintermonaten erreicht die Brandung bei Sturm fast die Uferstraße und das Meer nagt heftig an allem, was an der Küste gebaut wurde. Erst wird es unterspült, kippt irgendwann ab und wird darauf hin von den Fluten verschlungen. Im nächsten Frühjahr werden dann Sand und Kies aufgeschüttet und alles wird wieder aufgebaut. Im Sommer 2006 wurden die letzten Ruinen einiger Schwarzbauten abgerissen, deren Fundamente jetzt (2009) von den Wogen erreicht wurden (siehe Diashow: Wellen 2). Vermutlich um Platz für neue Hotels zu schaffen, wurden 2007 ca. 50 Wohnhäuser in Strandnähe (nördlich vom Hotel Barut Labada) abgerissen. Die übrig gebliebene Brache ist bis heute leider ein Schandfleck geblieben.

Mit Einkaufsmöglichkeiten ist Çamyuva reichlich gesegnet, so dass man seinen Urlaubsort kaum verlassen muss, wenn man Geld ausgeben will. Auf dem wöchentlichen Basar (immer mittwochs), der sich am Ortseingang (Abfahrt D-400) befindet, gibt es nun (2009) auch wieder Textilien, welche zwischen 2007 und Anfang 2008 untersagt waren. Darüber hinaus werden frisches Obst, Gemüse, Gewürze, Haushaltswaren und alles, was die türkische Hausfrau sonst noch so für den allgemeinen Bedarf braucht, angeboten. Wie bei fast jedem orientalischen Markt immer wieder ein Festival für alle Sinne und Ort eifrigen Handelns!

Çamyuva hat in unseren Augen einen originellen Straßenbau aufzuweisen: Mitten auf eine zentrale Kreuzung hat man einen „Pseudo-Kreisverkehr“ mit Uhrenturm gesetzt. Um die Uhrzeit abzulesen, musste man schon sehr dicht ran fahren. Aber nach einiger Zeit lohnte sich auch das nicht mehr: Von den beiden (von vier) noch verbliebenen Uhren, zeigte jede eine andere, doch falsche Zeit an. Dann hat man Digitalanzeigen eingebaut, mehr dazu hier. Im Dunkeln ist der braune Uhrenturm gut getarnt, keine Reflektoren oder weiße Striche warnen vor dem Hindernis mitten auf der Straße. Das muss man halt wissen...

Da in Çamyuva anscheinend nur ungeübte Autofahrer verkehren, wurden an der Hauptstraße fast alle Links-Abbiege-Möglichkeiten versperrt - zu viele Unfälle. Nun muss man erst ein paar hundert Meter auf der einen Seite nach Süden fahren, dann am Kanal wenden und kann jetzt versuchen sein Ziel an der anderen Straßenseite mit dem Auto zu erreichen. Im Sommer vergangenen Jahres (2008) fand man an mehreren Stellen einen richtig guten Stadtplan (Luftbild), der den Touristen hilft sich zu orientieren. Wir haben ihn für Sie fotografiert.

Das kleine Postamt von Çamyuva hat einen Teil des Dienstgebäudes an eine Autovermietung abgetreten, dass sorgte zwar für Befremden in der Bevölkerung, hilft aber vielleicht die Kosten zu senken. Obwohl auch in Çamyuva einige Hotels ganzjährig geöffnet sind, war der Ort im Winter 2004-2005 teils Großbaustelle und teils überflutet (teilweise auch beides). Hier wurden wohl zu schnell Baugenehmigungen für tiefer liegende Gebiete erteilt. Inzwischen hat man die Kanalisierung, des von den Bergen in das Tiefland von Çamyuva strömende Wassers, ausgebaut und hofft so der Fluten Herr zu werden.

Zur Verschönerung des Ortseinganges (D-400) wurde der Atatürk-Park neu gestaltet. Neben einer Atatürk Statue sollen riesige Apfelsinen aus Beton auch an die Orangenhaine erinnern, die früher in dieser Gegend vorherrschend waren. Auf der gegenüber liegenden Seite des Parkes befindet sich der Wochenmarkt.

In Çamyuva herrscht weitaus weniger Trubel als in Kemer. Die dicht an dicht liegenden und teilweise in einander verschachtelten Hotels sind jedoch nicht jedermanns Sache, von irgendeiner Disko oder Animationsshow wird man immer beschallt. Einen detaillierten Überblick bietet der neue Stadtplan.

Wanderfreunden sei ein netter Weg nach Phaselis empfohlen:

Am südlichen Ende von Çamyuva einige 100m an der D-400 entlang laufen und dann links in den ersten Abzweig einbiegen, an dessen Ende man zu einem kleinen malerischen Fischerhafen gelangt. Die daneben liegende Bucht in südlicher Richtung umrunden und nun bergan steigen. Kinder bitte nicht vorweg gehen lassen, denn es gibt dort atemberaubende Klippen mit phantastischen Ausblicken auf das Meer, leider gänzlich ungesichert! Später folgt man in Serpentinen einem meist trocken gefallenem Bachlauf und gelangt so über die Klippe (eingehauene Grabstätten) in die Nekropole von Phaselis. Zurück geht es denselben Weg oder mit dem Dolmus bis zu einem geeigneten Abzweig nach Çamyuva. Unter Einbeziehung einer Besichtigung der antiken Ruinen sollten zwischen drei und sechs Stunden veranschlagt werden.

Von uns, als ständig anwohnende und langjährige Beobachter der Entwicklung von Çamyuva, hier noch einige ganz spezielle Randnotizen:

 

Es gibt in Çamyuva die „ältesten neuzeitlichen“ Bauruinen (10 Jahre und mehr),

 

- eine Niederlassung der EFES-Brauerei, Joes Kasten ist dort ca. 15% billiger als im Supermarkt,

 

- eine moderne Kläranlage in den Bergen (ca. 70m über NN),

 

- ein angenehmes Hotel ohne Verträge mit osteuropäischen Veranstaltern,

 

- seit 2008 leider keine Überdruckkammer mehr, welche bei Tauchunfällen überlebenswichtig wäre.

 

Zum guten Schluss sollten Sie dem mediterranen „Schtrant“ von Çamyuva gebührende Aufmerksamkeit schenken!