
Dieser lange Name bedeutet
ungefähr "Feuerwache der Stadt Kemer" und steht über der
Eingangstür zur neuen Feuerwache an der Kreuzung Kemer 3
(eingeweiht 2006). Wenn wir vom Migros-Supermarkt kommen und nach Kuzdere fahren, passieren wir diese
fast täglich. Zuerst wurde ein Fertigteilgebäude aufgestellt,
dann zogen die Feuerwehrleute mit ihren Fahrzeugen ein.
Inzwischen ist auch noch eine Überdachung für die Fahrzeuge gebaut
worden. Wir wollten schon immer mal wissen, wo eigentlich
die Feuerwache von Kemer versteckt war, nun löste sich für uns
das Rätsel. Der jetzige Ort ist von der Lage her optimal, denn
nun können alle Teile von Kemer schnell erreicht werden.
Wir kannten nur die
"Waldfeuerwehr" an der Brücke nach Kuzdere, die immer zu
Waldbränden ausrückt und besonders geländegängige Fahrzeuge hat.
Allerdings werden bei Waldbränden (siehe auch unsere
Waldbrandseite) auch immer sehr schnell die
Löschhubschrauber aus Antalya alarmiert. Diese holen dann, wie wir
neulich mal hautnah vom Strand aus beobachten konnten, Wasser aus dem Meer und
lassen es zielgenau auf die Brandstelle abregnen. Meistens ist es mit einer Wasserladung nicht getan, also wieder Anflug ans Meer,
auftanken und zurück in Richtung Brandstelle. Inzwischen hatten wir
nicht nur das Auftanken fotografiert, sondern uns auch schnell
angezogen, die Badesachen zusammengepackt und waren per Auto dem Hubschrauber
und den Rauchwolken gefolgt. Die Brandstelle war nicht weit entfernt
und lag jenseits der Hauptstraße auf Höhe Camyuva. So kamen wir gerade
noch rechtzeitig, um den Hubschrauber direkt beim Abwerfen seiner
Wasserladung aufs Bild zu bannen.
Spätestens nachdem im Frühjahr
2006 bei Ausbauarbeiten an einem Hotel in mitten von Kemer die oberste (fünfte)
Etage Feuer fing und ausbrannte, muss allen Verantwortlichen
klar geworden sein, dass die Stadt einen neuen Leiterwagen
benötigt. Die alte Leiter reichte ja schon bei zweieinhalb
Etagen kaum noch ans Dach. Das haben wir bei einem
Feuerwehreinsatz in Aslanbucak beobachtet (und natürlich
fotografiert).
Allerdings ging es da glücklicherweise nicht darum zu löschen
oder Menschen zu retten. Nein, eine Fassade sollte mit farbigen
Streifen versehen werden und die Feuerwehrleiter wurde benötigt,
um Malerkreppband anzukleben. Der Maler mußte dazu auf den Rand
des Leiterkorbes steigen und wurde bei dieser akrobatischen
Einlage von einem Kollegen am Fuß
festgehalten.
Letzte Woche kam nun der neue
Leiterwagen in Kemer an. Die große Leiter kann bis auf 30m
Höhe ausgefahren, um 360 Grad geschwenkt werden und im Tragkorb 300 kg
aufnehmen. Gekostet hat das gute Stück nach Angaben in der Presse
365 000 YTL (etwa 192 000 Euro). Zur Übergabe hat der
Bürgermeister von Kemer nach türkischer Sitte ein Tier
schlachten und allen Mitarbeitern der Feuerwehr ein Essen
ausrichten lassen. Angeblich gibt es außer in Kemer nur in einer
anderen türkischen Provinz noch so große Feuerwehrfahrzeuge. (Bericht
auf türkisch in der
Kemergözcü)
Wir kamen bei unserem Besuch der
Feuerwache gerade zur rechten Zeit, um ein Training mit der großen
Leiter zu sehen. Natürlich wurde uns auch angeboten mal
ganz hoch hinaus zu fahren. Für den Tag haben wir noch dankend
abgelehnt, aber vielleicht demnächst im Feuerwehrauto durch
Kemer zu fahren und an besonderen Plätzen einen Rundumblick
fotografieren - das könnte uns schon reizen! Zum Abschied
wünschten wir den Feuerwehrleuten noch alles Gute mit dem neuen
Gerät und das hoffentlich nie der Ernstfall eintreten solle, bei
dem
man die lange Leiter wirklich brauchen würde. "Oh, die brauchen
wir schon," meinte einer daraufhin, "zum Aufhängen von Fahnen
und Spruchbändern vor
Feiertagen!" Da hat er auch wieder recht, mit der neuen
Leiter könnte man nun den neuen Uhrenturm ganz oben bestücken!
Doch nicht nur neues Gerät hat
unsere Feuerwehr bekommen: Anfang August fanden Übungen unter
Anleitung von Feuerwehrleuten aus Istanbul statt. Ich hatte
davon zwar in der Zeitung gelesen, aber als wir auf dem Weg von
Kuzdere nach Kemer hinter der großen Brücke dicke schwarze
Rauchschwaden aufsteigen sahen, das nicht gleich damit
in Verbindung gebracht.
Die Sirenen mit ihrem "wieiii-wiiie-wiii"
und die Feuerwehrleute hinten auf dem Tankwagen erinnerten mich
mehr an amerikanische Actionfilme, als an den gewohnten Anblick
eines Feuerwehreinsatzes. Schnell hatte Joe die Kamera
schussbereit und knipste noch aus dem fahrenden Wagen. Dann
schwenkten die Fahrzeuge auf ein Stück Gemeindeland, wo sich bis vor
kurzem noch der städtische Bauhof befand. Hier brannten mit
gewaltiger Rauchentwicklung ein
Autowrack und ein Stapel Reifen lichterloh. Vor Ort saßen auf einer Reihe
von Stühlen bereits
die Honoratioren von Kemer, um sich von der Leistungsfähigkeit
ihrer Feuerwehr zu überzeugen. Glücklicherweise war der Wind
günstig, der Qualm wurde von den Besuchern weg getrieben.
Innerhalb weniger Minuten standen die Verbindungen und die
Brände wurden mit Schaum erstickt. Der Qualm des Reifenbrandes
hing noch geraume Zeit in unserem Tal.
Wir konnten uns also überzeugen,
dass die Feuerwehrleute von Kemer gut ausgebildet und so
nach und nach auch gut ausgestattet werden. Hoffen wir, dass sie
auch immer an das nötige Wasser kommen und nicht wieder mal ein
Hydrant bei
Pflasterarbeiten so einbetoniert wird, das man
keinen Schlauch mehr anschließen kann. Dieser Zustand ist
inzwischen jedoch behoben worden.
Weitere Berichte und Diashows zum
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