www.kemer-tr.info: Der aktuelle online Reiseführer für Kemer und Umgebung -Der online Reiseführer für Kemer und Umgebung mit wertvollen Informationen für Reisende, illustriert durch zahlreiche Bilder. Hier können Sie Ihren türkischen Urlaubsort KEMER schon vor der Abreise etwas kennen lernen. Hier erfahren Sie alles über Kemer, Beldibi, Göynük, Kiris, Kuzdere, Camyuva, Tekirova, Cirali, Olympos und die beeindruckende Bergwelt des westlichen Taurusgebirges.  
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Die Tahtali-Seilbahn, eine Probefahrt

Heute, Sonntag den 18.02.2007, haben wir nach etlichen fehlgeschlagenen Versuchen ganz unverhofft Zugang zur neu erbauten Seilbahn hinauf zum Gipfel des Tahtali erhalten. Eigentlich wollten wir, angesichts des blendenden Wetters, nur mal eben unsere Freunde von der Rüya-Pension in Cirali besuchen. Da diese Route zwangsläufig an der Zufahrt zur Seilbahn vorbeiführt, versuchten wir wieder einmal wenigstens bis an die Talstation zu gelangen. Außerdem hatten wir vage gehört, man hätte bereits einen Probe-Fahrbetrieb aufgenommen.

Davon wollten wir uns natürlich selber überzeugen, da die hiesigen Gazetten noch nichts berichtet hatten und wir auch noch keine Gondeln haben fahren sehen. Gedacht, getan und am Schlagbaum vorgefahren. Aha, gleich zwei “Sicherheitsnadeln“ anwesend und das am Sonntag Vormittag?? "Halt, wo wollen sie denn hin?" - "Na, zur Seilbahn!" - "Hmhmm, gehören sie zu der Reisegruppe, die gerade zur Talstation hochgefahren ist?" - "Wir berichten für die Webseite 'kemer-tr.info'!" und verwiesen auf die Aufkleber an unserem Auto. Leichte Ratlosigkeit und nach vergeblichen  Versuchen den Verantwortlichen telefonisch zu erreichen, durften wir schließlich gegen Hinterlegung eines Ausweises und versehen mit einer Besucherkarte (diese taucht dann später in unseren Bildern noch öfters wieder auf) passieren. Juchhu, geschafft, denn man nichts wie los!

Schon die Anfahrt zur Talstation (etwa 7,5 km) ließ etwas von den grandiosen Ausblicken, die uns erwarteten, erahnen. Trotzdem ging es ohne Zwischenstopp bergan und die ersten Bilder wurden aus dem fahrenden Auto heraus geschossen. Weitere Detailaufnahmen der Landschaft mussten bis zur Rückfahrt warten. Oben angekommen war keine Menschenseele zu entdecken, obwohl zwei Reisebusse, etliche PKW und die Harleys einer „Biker-Wing“ zu sehen waren. Also doch, man fährt nach ganz oben! Ob sie auch uns mitnehmen würden?

Nun erstmal die Talstation beäugen, die wir schon einige Male aus der Ferne abgelichtet hatten, ohne genaues erkennen zu können. Einiges ist noch in Bau befindlich, doch der Seilbahnbetrieb war nach staatlicher Prüfung und Zulassung bereits (klammheimlich, ohne uns Tahtali-Fans zu benachrichtigen!) aufgenommen worden und steht nun ausgewählten Personen und Gruppen (Reiseleiter, Journalisten etc.) zur Verfügung. Man erklärte uns, dass der reguläre Betrieb im April beginnen soll.

Dann bewegte sich etwas aufwärts (eine Gondel mit Ausgleichsgewichten, denn die zweite Personenkabine ist noch nicht installiert) den Berg hinauf und an den gegenüberliegenden Seilen kam Minuten später eine Personenkabine herunter geschwebt. Es ist kein Traum mehr, die Seilbahn fährt! Dann strömten viele Leute, noch vollkommen von der Fahrt begeistert und laut schnatternd die Aufgänge herab und ehe es wir uns versahen, fuhr die Kabine wieder hoch. Diesmal noch ohne uns, schon schade.

Joe mit seinem Blick für „alte Steine“ erspähte dann unmittelbar neben den Bauten eine toll gefugte mörtellose Natursteinmauer und kroch gleich durch die Ruinen, die einem Felsvorsprung mit genialer Aussicht zieren – die Buchten von Kemer, Phaselis und Cirali/Olypos - sind vor dort aus einsehbar. Welch idealer Wachpunkt, wie wir später erfuhren, angeblich in einer jüngeren römischen Siedlungsperiode entstanden. Na, da schau her, ein Neubau neben alten wenig beachteten Ruinen, denn davon hatten wir noch nichts gehört und auch auf der Karte aus dem Museum von Antalya ist dieser Ort nicht verzeichnet. Die Natur und die alten Römer hatten also auch die modernen Bauleute den optimalen Standort finden lassen. Wir hoffen unsere Bilder bringen diese Aussicht rüber. Es gibt diesmal einige mit unserer Urheberschaft versehene Bilder, denn leider gibt es etliche „Klaufixe“.

Während wir uns weiter umsahen winkte uns der „Fahrdienstleiter“ (?? so würde ein solcher Posten bei der Eisenbahn heißen, versicherte mir Joe) aus seiner Kanzel und bat uns herauf. Wunderbar, so konnten wir gleich noch die „Nervenzentrale“ der neuen Seilbahn kennen lernen. Alles supermodern und voll computerisiert. Natürlich auch was für Joe, der in jungen Jahren mal Signal- und Sicherungstechnik studiert hatte. Noch begeisterter waren wir, als der freundliche Herr an den Reglern für uns eine Sonderfahrt zur Bergstation einspeicherte und sofort realisierte. Denn man „up up and away“ und los. Die Kamera kam fast nicht hinterher bei den vielen Motiven und wir genossen eine sanfte Fahrt mit herrlichen Ausblicken. Von Angst keine Spur mehr. Da es am Vortag richtig gut geschneit hatte, waren die oberen Bergregionen schön „geweißt“. Die Aufnahmen durch die spiegelnden Sicherheitsscheiben sind nur wenig durch die sich ewig vordrängelnden Besucherkarten (rote Reflexion) beeinträchtigt. Nach etwa 10 Minuten waren wir auf dem Gipfel des Berges und auch unserer Erwartungen. Ein Dämpfer folgte schnell, denn so wir unseren Tahtali kennen, hüllt er sich oft in Wolken ein. Mitten im Tiefschnee und „Milchsuppe-Wolken“ schien er uns „Kritikastern“ einen Rundblick nicht zu gönnen. Abwärts ging’s unter dem Gejohle der Bikergang, denn bei jedem Mast wippte die Kabine und beschleunigte ein kleines Stück abwärts. Nettes Gefühl in der Magengegend.

Aber, wir haben es geschafft – oben gewesen – vor der offiziellen Eröffnung!

 

Natürlich haben wir uns sehr angeregt mit dem Kabinenführer (auf der Bergfahrt) und den leitenden Angestellten (auf der Talfahrt) unterhalten. Zu unserer Freude erfuhren wir, dass es ein Konzept zur Minimierung der Umweltbelastung, für Abwässer und Heizung, gibt. Die Erschließung des Skigebietes wird später im Jahr in Angriff genommen, nachdem die beiden Stationsgebäude komplett fertig gestellt sind.

Wir bedanken uns ausdrücklich bei den Betreibern und dem Personal für ihr überaus freundliches Entgegenkommen. Es war ein unvergesslicher Sonntag unter Türkischer Sonne!